Aus Windeck nach BerlinAlexandra Gauß wählte Steinmeier mit

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Auf der dritten Etage des Paul-Löbe-Hauses hatte Alexandra Gauß bei der Bundesversammlung ihren Platz.

Windeck/Berlin – „Es hat mich sehr beeindruckt, dass Frank Walter Steinmeier so deutliche Worte zum Ukraine-Konflikt und zur Situation der Demokratie gefunden hat.“ Die Windecker Bürgermeisterin Alexandra Gauß gehörte am Sonntag zu den 1437 Mitgliedern der Bundesversammlung im Paul-Löbe-Haus. Von den nordrhein-westfälischen Grünen benannt, saß sie auf der dritten Tribüne neben der Aachener Oberbürgermeisterin Karin Neugebauer.

Noch im Zug nach Berlin hatte Gauß sich am Freitag in einer Videokonferenz der von Bündnis 90/Die Grünen entsandten Wahlfrauen und -männer zugeschaltet. „Herr Steinmeier hat sich mit einer Rede vorgestellt, und dann gab es eine längere Fragerunde.“

Zwei Stunden Warten am Testzelt

Am Samstag ging es mit dem Check-in weiter. „Ein wunderschöner Sonnentag, aber leider auch sehr kalt.“ Rund zwei Stunden stand Gauß wie alle anderen Teilnehmer der Bundesversammlung am Testzelt der Bundestagsverwaltung an. „Da galt der Gleichheitsgrundsatz“, berichtet sie. Am Ende gab es für alle negativ auf Corona getesteten Mitglieder ein Bändchen für den nächsten Tag.

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Der Zählappell stand am Sonntagmorgen auf dem Programm. Dann ging es auf die größtenteils zugelosten Plätze. Gauß saß auf der dritten Etage in der Nähe von Astronaut Alexander Gerst und Virologe Christian Drosten. „Ich hatte eine gar nicht so schlechte Sicht.“

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Unten nahm unter anderem Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel Platz. „Sie wurde mit anhaltenden Applaus begrüßt. Da war so etwas wie die Würdigung ihrer Lebensleistung“, berichtet die Windecker Bürgermeisterin.

Dass Frank-Walter Steinmeier im ersten Wahlgang die deutliche Mehrheit von 1045 Stimmen erhielt, wundert Alexandra Gauß nicht. „Er ist eine wichtige Konstante nach der langen Ära Merkel und angesichts der aktuellen Herausforderungen aus meiner Sicht genau der Richtige“, sagt sie.

Die klare Positionierung Steinmeiers anschließend in seiner „kraftvollen Rede“ für ein demokratisches Europa, seine Ankündigung, dass die ihn zum Feind hätten, die gegen Demokratie kämpfen, sei „in der Gegenwart besonders wichtig, das brauchen wir jetzt“, unterstreicht Gauß.

Schon in der Vergangenheit habe Steinmeier sie in seinen Bürgergesprächen von sich überzeugt. Nach der guten Rede von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas habe der Wiedergewählte noch eins drauf gesetzt. „Das war in jedem Fall eine präsidiale Rede, politisch, aber nicht parteipolitisch“, wertet sie.

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Gauß’ Andenken: die Mitgliedskarte und das Windecker Wappen.

Während sich viele Mitglieder der Bundesversammlung im Erdgeschoss anstellten, um Steinmeier zu gratulieren und vielleicht noch ein Selfie mit ihm zu schießen, zog es die Windeckerin zum Zug: „Der Weg nach Westen ist schließlich weit.“

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