Hennefer VerkehrsprojekteWo es beim Ausbau der Siegbrücke bei Allner hapert

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Die Brücke über die Sieg zwischen Hennef und Allner

Die Brücke über die Sieg zwischen Hennef und Allner soll schon lange erweitert werden.

Die Brücke bei Allner fordert Autofahrern viel Geduld ab – eine zusätzliche Brücke hängt nur noch vom Baurecht ab.

Dieses Nadelöhr fordert Tausenden von Autofahrern täglich viel Geduld ab. Die fast 100 Jahre alte Siegbrücke bei Allner ist nicht nur sanierungsbedürftig, sondern auch längst nicht mehr dem Verkehrsaufkommen gewachsen.

Wer an einem Nachmittag etwa nach Lauthausen, Bödingen oder weiter über die B 478 ins Bröltal will, steht in der Schlange. Auch wenn die Ampel Grün zeigt, geht es oft nicht weiter, weil sich die Linksabbieger mit Fahrtziel Allner, Happerschoß, Heisterschoß oder Neunkirchen zurückstauen und die Geradeausspur blockieren.

Was ist das Projektziel?

Das Nadelöhr soll aufgeweitet werden. Geplant ist, unmittelbar neben der bestehenden Siegbrücke eine weitere zu errichten. „Der neue Brückenzug wird östlich der Bestandsbrücke gebaut“, erklärt Pressesprecher Rainer Herzog vom planenden Landesbetrieb Straßenbau NRW. Zuständig ist die Regionalniederlassung Rhein-Berg, Außenstelle Köln.

Wenn die neue Brücke steht, soll der Verkehr zunächst komplett darüber geführt werden, um das alte Bauwerk lastfrei sanieren zu können. „Nach durchgeführter Sanierung nimmt jeder der beiden Brückenzüge eine Richtungsfahrbahn mit je zwei Fahrstreifen auf“, teilt Herzog mit.

Grafik zu den geplanten Bauarbeiten an der Allner Siegbrücke

Neben der bestehenden Siegbrücke soll eine weitere errichtet werden.

Auch für Radler soll sich die Situation verbessern. Sie müssen eigentlich die Fahrbahn benutzen, viele fahren aber auf dem engen Streifen zwischen Brückengeländer und dem Trennelement. Kommt ihnen dann ein Fußgänger entgegen, wird es eng. Die neue Brücke wird laut Planung auf der östlichen Seite mit einem kombinierten Rad- und Gehweg ausgestattet, der beidseits der Sieg fortgeführt wird.

Was ist der Planungsstand?

Bis zum aktuell laufenden Baurechtsverfahren wurden laut Landesbetrieb Straßenbau alle Planungsphasen durchlaufen und abgeschlossen; beginnend mit der Voruntersuchung nebst Machbarkeitsstudie, einem genehmigten Vorentwurf und der Aufstellung der Planfeststellungsunterlagen für das Baurechtsverfahren. Eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan war nicht erforderlich.

Wie geht es weiter?

Zurzeit wird das Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Derzeit hänge der Projektfortschritt ausschließlich von diesem Verfahren zur Erlangung des Baurechts ab, berichtet der Landesbetrieb. Will heißen: Man wartet auf den rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss.

Zur Frage, welche Auswirkungen die Lage im FFH-Gebiet hat, heißt es, dass diese Thematik vollumfänglich in den Planfeststellungsunterlagen abgearbeitet sei. Alle umweltfachlichen Beiträge seien nach den Sommerferien mit der Offenlage der Unterlagen bei der Stadt Hennef beziehungsweise der Bezirksregierung Köln einzusehen.

Was kostet der Umbau?

Die Gesamtkosten wurden (Stand 2019) mit rund 13 Millionen Euro berechnet. Der Bund trägt den Löwenanteil, etwa 12,5 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert rund 400.000 Euro bei und die Stadt Hennef 100.000 Euro.

Wann wird gebaut?

Beim Besuch des damaligen NRW-Verkehrsministers Oliver Wittke im Februar 2006 in Hennef hatte es geheißen, dass eine Realisierung 2009/2010 denkbar sei. Bis heute ist noch kein Ende der Hängepartie absehbar. „Aufgrund des noch laufenden Planfeststellungsverfahrens kann derzeit kein verlässlicher Termin zum Baubeginn angegeben werden“, sagt der Landesbetrieb Straßenbau.

Die Gesamtbauzeit in mehreren Bauabschnitten, die teilweise parallel angegangen werden können, ist mit 50 Monaten angesetzt. Für den Bau der neuen Brücke und die Sanierung der alten Siegbrücke sind in der Machbarkeitsstudie 44 Monate prognostiziert.


Zum Thema

In Hennef gibt es vier große Verkehrsprojekte, die zu Hängepartien geworden sind. In der Planung hakt es zum Teil seit Jahrzehnten, regelmäßige Staus sind die Folge.

Über die Ortsumgehung Uckerath und die Unterführung Bröltalstraße haben wir bereits berichtet.

Heute geht es um das Nadelöhr Allner Siegbrücke und im vierten Teil um den Verkehrsknoten am Ende der Autobahn 560.

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