Konflikte um BodenschätzeKolpingsfamilie recycelt ausgediente Handys und Schuhe

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In Kartons wurden die ausgedienten Mobiltelefone gesammelt. Sie enthalten wertvolle Rohstoffe.

Hennef – Sie wurden mit Handys und Schuhen regelrecht überschüttet, die Helferinnen der Kolpingsfamilie Hennef im Pfarrzentrum Sankt Simon und Judas. In Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Missio und dem Kolpingwerk Deutschland sammelten sie ausgediente Mobiltelefone. „Die Handys können fast alle wieder verwendet werden“, erklärte Martin Grünewald, Schriftführer des Vereins.

Die Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe, zum Beispiel seltene Erde, die im Kongo gewonnen werden. Der Abbau geschieht unter menschenunwürdigen Bedingungen. Der Kampf um die Bodenschätze mündet in Gewalt. Dort tobten, so Grünewald, schlimme Bürgerkriege. Dörfer würden geplündert, Bewohner seien schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, unzählige Familien befänden sich auf der Flucht.

Erlös geht in Projekte der Kolpingsfamilien

Eine Firma in Köln, die der Schriftführer selbst schon besucht hat, bereitet die Geräte wieder auf. Der Erlös fließt in Projekte der Kolpingsfamilien, von denen es knapp eine Viertelmillion in etwa 60 Ländern weltweit gibt. Sie unterstützen Genossenschaften und die Kleinlandwirtschaft sowie Handwerksbetriebe. Parallel dazu lief, während gegenüber in der Kirche ein Gottesdienst zu Ehren Adolph Kolpings abgehalten wurde, die bundesweite Schuhsammelaktion für die Internationale Adolph-Kolping-Stiftung Auch die gebrauchten, aber noch tragbaren Schuhe werden aufgearbeitet und vermarktet.

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Die Recyclingquote ist sehr hoch, ebenso wie die Qualität der Sammlung“, sagte Grünewald. Für beide Sammlungen gilt: Hilfe zur Nachhaltigkeit und Vermeidung von Fluchtursachen. Übrigens war der Vermarkter der Schuhe früher selbst Mitglied der Hennefer Kolpingsfamilie, im vergangenen Jahr kamen 87,6 Kilogramm zusammen. Das wird in diesem Jahr deutlich mehr. 59 Umzugskartons packten die Helferinnen und 49 Kilogramm Handys.

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Lang gediente Mitglieder der Kolpingsfamilie wurden geehrt.

Und als sei das nicht schon genug, gab es im Anschluss an die Messe noch Ehrungen für lang gediente Mitglieder der 90 Jahre alten Familie. 25 Jahre ist Martin Schenkelberg schon dabei, ebenso wie Doris Stross, Ingrid Gratzfeld, Anni Spitzer, Dorothee Steimel und Margot Stepankow. Auf 40 Jahre bringt es Norbert Richarz, ein halbes Jahrhundert hat Hans-Gerd Richarz zu Buche stehen und gar 60 Jahre Mitglied sind Siegbert Klein, Johannes Berger und Hans-Josef Fassbender. Präses Hans-Josef Lahr und die Vorsitzende Iris Rose ehrten sie unter anderem mit Urkunden.

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