Projekt der Regionale 2025Denkschmiede Hennef soll Ort für Vernetzung werden

Lesezeit 3 Minuten
Denkschmiede_Hennef

„Denkschmiede Hennef“: Zur Eröffnung begrüßten Sonja Kieffer-Radwan (links) und Bernd Lynen (rechts neben dem Aufsteller) die Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Verwaltung. 

Hennef – Marie Hracek ist schon da, Paulina Zacharias auch und René van Laer sowieso. Sie alle nutzen bereits die Arbeitsplätze in der „Denkschmiede Hennef“ am Chronos-Platz 1. Im zweiten Obergeschoss des früheren Verwaltungsgebäudes der Chronos-Werke ist auf rund 320 Quadratmetern ein sogenannter Coworking-Space entstanden.

Idee kam vor zwei Jahren auf

Für Tage, Wochen oder Monate können künftig Interessierte einzelne Arbeitsplätze, Büros für zwei bis vier Personen oder einen Raum für Konferenzen mieten. Ab 15 Euro pro Tag gibt es Tisch und Stuhl, Kaffee und Wasser, Drucker und Papier, Obst und WLAN inklusive Arbeitsatmosphäre.

Die schätzen die beiden Studentinnen, die gerade ihre Masterarbeit schreiben. „Das ist eine Super-Atmosphäre, ein schöner Raum, der offen ist für den Austausch“, sagt Hracek. „Insgeheim habe ich schon länger nach so etwas gesucht, aber in Köln ist das zu teuer“, ergänzt Zacharias.

Ort für den Austausch und die Vernetzung

Die „Denkschmiede Hennef“ ist ein Projekt der Regionale 2025 und hat mit diesem Mittwoch den so genannten B-Status erreicht. Derzeit laufen Vorbereitungen zu einer Skizze für den „A-Status“, bei dessen Erreichung weitere Förderungen möglich sind. Das Gesamtprojekt könnte Ende 2022 starten.

Entwickelt wurde die „Denkschmiede“ von der Science Loft GmbH , angeschoben in Kooperation mit der Stadt Hennef, der Fachhochschule des Mittelstands,der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie dem Büro der Regionale 2025.

Das Ziel ist ein Ort, an dem sich Selbstständige, Start-ups, etablierte Unternehmen und Bürger aus der Region treffen können, um zu arbeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. (rvg) 

Sie nutzen derzeit die beiden flexiblen Plätze, die die Wirtschaftsförderung der Stadt für Start-ups, Existenzgründerinnen und -gründer, erfahrene und junge Unternehmen sowie für Studierende für drei Monate angemietet hat. Sonja Kieffer-Radwan und Bernd Lynen haben die Pop-up-Phase gestartet, unterstützt von der IT-Abteilung der Stadt.

Vor zwei Jahren kam die Idee auf. In Köln gibt es bereits solche Angebote, doch in der Region sind sie rar. Bürger, Selbstständige, Start-ups und Etablierte zum Austausch zusammenzubringen – das schwebte ihnen vor.

Lynen ist Spezialist für Smart Services, Kieffer-Radwan gab ihre Professur für Dienstleistungsmanagement an der Fachhochschule des Mittelstandes auf. Vernetzung, Digitalisierung regionaler Wirtschaft mit Maß und Kundensachverstand, Bürgerbegeisterung – die Themen bewegten sie schon länger. Schließlich fanden sie den besonderen Ort, der passte, mitten im Zentrum der Stadt und mit guter Anbindung.

Fachhochschule des Mittelstandes begleitet Projekt wissenschaftlich

Förderung erfuhren sie durch die Regionale 2025. Mehmet Sarikaya, stellvertretender Wirtschaftsförderer und der stellvertretende Geschäftsführer der Regionale-2025-Agentur, Thomas Kemme, unterstützten sie bei der Entwicklung.

Letzterer betonte die Eigenständigkeit des bergischen Rheinlands gegen die Rheinschiene. „Was kann der Raum selber gut?“, fragte Kemme, und da passte die Initiative der beiden Visionäre mit ihrem Coworking-Modell gut hinein. „Kraft entsteht, die wir fürs bergische Rheinland haben wollen.“ Das Thema „New working“ treibt auch Sarikaya um: „Da würden wir Sie gerne unterstützen, nicht allein für Hennef, sondern für die Region.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Angetan zeigte sich Bürgermeister Mario Dahm, der früh beteiligt war. „Ich bin begeistert, wie es geworden ist.“ In den ersten drei Wochen hat sich schon eine Menge getan. Daniela Mezei ist mit ihrer Sprachschule fest an Bord, van Laer mietet regelmäßig ein Büro für Kundenkontakte. Er erledigt unter anderem das Rechnungs- und Forderungsmanagement für Handwerker.

Wissenschaftliche Begleitung gibt es über die Fachhochschule des Mittelstandes, Professor Klaus Schafmeister war aus Bielefeld angereist. Er hofft auf Konzepte für Coworking-Spaces im ländlichen Raum. Die Hochschule Bonn Rhein-Sieg steht für Digitalisierung, ein erstes Projekt gibt es mit Oliver Wirtz und der Digitalisierung des emotionalen Weinverkaufs.

KStA abonnieren