Steinbruch am Eulenberg in HennefBäume und Büsche müssen für Zauneidechsen weichen
Hennef – Flockenblumen, Golddistel, Wilde Möhre & Co. sorgen sommers für ein Blütenparadies. Zwischen den Pflanzen sonnen sich Zauneidechsen auf den Basaltbrocken. Damit das in ein paar Monaten im ehemaligen Eulenberger Steinbruch wieder so ist, rücken Ehrenamtler des Nabu Rhein-Sieg in diesen Tagen mit Astschere und Sägen aus. „Entbuschung“ lautet das Stichwort.
„2012 haben wir damit begonnen“, erklärt Ulrich Kuczkowiak mit Blick auf jene Abraumhügel, die zum größten Teil bereits von Strauchwerk und Bäumen befreit sind. In anderen Abschnitten stehen noch armdicke Stämme, die ein Fall für die Motorsäge sind. Würden die Naturschützer nicht eingreifen, wüchse rund um den Steinbruchkrater ein Wald heran.
Mit Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung hat der Naturschutzbund die fast 17 Hektar große Fläche im Jahr 2005 erworben, 2008 wurde sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Regelmäßig muss gemäht werden, um Trockenwiesen zu erhalten, auf denen sich Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz wohlfühlen. Hier und da haben die freiwilligen Helfer die vom Abbau liegengebliebenen Basaltbrocken aufgehäuft. Dort finden die im Steinbruch zu Hunderten vorkommenden Eidechsen, Geburtshelferkröte und Gelbbauchunke Unterschlupf. Zurzeit lässt sich freilich keine der Amphibien blicken. Die wechselwarmen Tiere befinden sich in der Winterstarre.
Trotz des regnerischen Wetters fanden sich am Freitagmorgen acht Helfer um den stellvertretenden Nabu-Vorsitzenden Hans Werner Rauer zum Arbeitseinsatz ein. Die abgesäbelten Äste, Zweige und dünnen Stämme kommen in den Häcksler. Das Häckselgut, sagt Kuczkowiak, gibt der Nabu gern an die Nachbarn in Eulenberg und Umgebung ab.
Am zweiten Tag des neuen Jahres hatten die Freiwilligen auch noch andere Arbeit, die ihnen trotz eindeutiger Beschilderung Zeitgenossen bescherten, die offenbar nichts auf den Schutz des Lebensraums für seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen geben. So fanden sich am Ufer des Kratersees Überreste von Silvester-Böllern. Die Nabu-Mitglieder sammelten den Müll auf. Am Dienstag, 6. Januar, treffen sie sich um 10 Uhr am Parkplatz Steinbruchstraße zu einem weitteren Einsatz. Helfer sind willkommen.