Heike Jüngling ist die neue Bürgermeisterin der Stadt Königswinter. Die Christdemokratin setzte sich mit 52,1 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Lutz Wagner (KöWI) durch.
Amtsinhaber unterliegtHeike Jüngling (CDU) ist die neue Bürgermeisterin der Stadt Königswinter

Feierstimmung: Wahlsiegerin Heike Jüngling (2v.r.) mit ihren Unterstützern.
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Heike Jüngling ist die neue Bürgermeisterin der Stadt Königswinter. Die Christdemokratin setzte sich am Sonntag (28. September) bei der Stichwahl gegen Amtsinhaber Lutz Wagner (Königswinterer Wählerinitiative) durch. Die 50-jährige Juristin kam auf 52,1 Prozent der Stimmen, der 61-jährige Bürgermeister auf 47,9 Prozent.
Der Erfolg kommt nicht überraschend. Schon beim ersten Urnengang vor zwei Wochen, als in Königswinter insgesamt vier Bürgermeisterkandidaten zur Wahl standen, hatte Heike Jüngling mit knapp 46 Prozent rund vier Prozentpunkte vor dem Amtsinhaber gelegen. Sie wurde auch von der FDP unterstützt.
Wagner sprach von einer „wahnsinnig knappen Entscheidung“ und machte seine Niederlage vor allem an den Themen fest, die ihm wichtig gewesen waren, darunter der Glasfaserausbau, die Rheinallee und die Windkraftpläne auf der Kasseler Heide. Das Ergebnis bestätige aber die Tendenz des ersten Wahlgangs vor zwei Wochen. Er gratulierte noch am Abend der Wahlsiegerin per Whatsapp.
Heike Jüngling hob die Teamarbeit mit ihren Unterstützern hervor. Man habe gezeigt, dass die CDU mit ihren Themen nah an den Menschen sei. Die Bürgerinnen und Bürger seien überzeugt, dass sie den Job gut machen könne.
Bürgermeister Lutz Wagner ist seit 2020 im Amt
Wagner ist „erst“ seit 2020 im Amt, als er überraschend schon im ersten Wahlgang Peter Wirtz (CDU) schlug, der zuvor 21 Jahre Stadtoberhaupt gewesen war und mit dem Heike Jüngling seit einigen Jahren verheiratet ist. Sie wurde im Februar 1975 geboren, machte am Oelberg-Gymnasium in Oberpleis ihr Abitur und studierte in Bonn Rechtswissenschaften. Seit 2013 ist die Volljuristin bei der Stadt Königswinter als Dezernentin unter anderem für Sicherheit, Schule und Soziales zuständig.
Im Wahlkampf hatte sie unter anderem eine „moderne Verwaltung“ als eines ihrer fünf „Herzensthemen“ bezeichnet. Sie warb nach ihrem Einsatz während der Flüchtlingskrise 2015 und während der Corona-Pandemie für sich als erfahrene Krisenmanagerin.
Sie hatte für den Fall ihrer Wahl unter anderem auch angekündigt, eine Stabsstelle für Ehrenamt und gegen Einsamkeit zu schaffen. Lutz Wagner wurde bei seiner Kandidatur jetzt wie vor fünf Jahren von der Königswinterer Wählerinitiative, der SPD und den Grünen unterstützt. Die Dreierkoalition verlor allerdings bei der Stadtratswahl vor zwei Wochen ihre Mehrheit.
Für Wagner war im Wahlkampf der Klimaschutz das Oberthema. Königswinter müsse hier einen „ambitionierten Beitrag“ leisten, diesen Kurs wolle er fortsetzen, hatte das Stadtoberhaupt betont.

Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben: Bürgermeister Lutz Wagner verfolgte die Auszählung der Stimmen.
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Mit der Wahl der städtischen Dezernentin kann die CDU Königswinter einen zweiten Erfolg verbuchen. Vor zwei Wochen wurde die Union mit rund 41 Prozent und 21 Sitzen die mit Abstand stärkste politische Kraft im Rat. Die KöWis kamen auf 17 Prozent (acht Sitze), die SPD auf 13,8 Prozent (sieben Sitze), die Grünen auf 11,4 Prozent (sechs Sitze), die AfD auf 10,1 Prozent (fünf Sitze), die Linke auf 3,8 Prozent (zwei Sitze) und die FDP auf 2,7 Prozent (einen Sitz).
„Ohne die CDU ist keine Koalition in Königswinter mehr möglich“, hatte der inzwischen wiedergewählte Fraktionsvorsitzende Stephan Unkelbach noch vor der Stichwahl ums Bürgermeisteramt betont. Wegen einer möglichen neuen Koalition habe man bereits erste Gespräche mit anderen Parteien geführt. Allerdings werde es keine Koalition mit der AfD geben. „Und wir werden auch alles dafür tun, damit die AfD im Stadtrat nicht zum Zünglein an der Waage wird“, so Unkelbach kürzlich in einer Pressemitteilung.