„Projekt ist ernsthaft gefährdet“Wegerecht erschwert die Einrichtung des Geburtshauses in Königswinter

Lesezeit 2 Minuten
Kellerstraße 6 als Standort für Geburtshaus Siebengebirge im Gespräch

Kellerstraße 6 als Standort für Geburtshaus Siebengebirge im Gespräch

Der Platz fehlt für einen Rettungsweg. Die barrierefreie Erreichbarkeit für Notfallsanitäter wäre momentan nicht gegeben.

Es hakt beim geplanten Geburtshaus, das in der Altstadt von Königswinter entstehen soll. Von „bauordnungsrechtlichen und „grundstücksrechtlichen“ Fragen sprach Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner am Montagabend im Hauptausschuss. „Das sind durchaus Hürden“, sagte das Stadtoberhaupt.

„Das Projekt ist ernsthaft gefährdet“, meinte sogar Stephan Unkelbach (CDU). „Eigentlich sind wir startklar“ sagte am Dienstag auf Anfrage Nicole Luhmer, die als Hebamme und Vorstandsmitglied des Vereins für Geburtshilfe und Familiengesundheit maßgeblich am Projekt beteiligt ist und nach eigenen Angaben die organisatorische Leitung des Geburtshauses übernehmen soll.

„Es geht um zwei Quadratmeter“

Wie Luhmer erläuterte, hängt das Ganze zurzeit am geteilten Wegerecht zwischen dem geplanten Geburtshaus (Kellerstraße 6) und den benachbarten ehemaligen Zera-Gebäuden. Dadurch fehle zwischen beziehungsweise hinter dem Gebäude ein Rettungsweg, über den im Notfall Rettungssanitäter barrierefrei ins geplante Geburtshaus gelangen könnten. „Es geht um zwei Quadratmeter“, sagte Nicole Luhmer. Sie hoffe auf Gespräche des Bürgermeisters mit dem Eigentümer der ehemaligen Zera-Gebäude, der Verianos Real Estate. Das Projekt ziehe sich länger hin als gedacht, räumte Luhmer ein.

Einige Hebammen hätten im Vertrauen auf das neue Geburtshaus ihre bisherigen Jobs schon gekündigt. Wegen der unklaren Lage hat der Königswinterer Hauptausschuss am Montag die Entscheidung, die zugesagten 30 000 Euro zur Anschubfinanzierung auszuzahlen, zunächst bis zur Ratssitzung am 6. Februar vertagt. Die Stadt Bad Honnef hatte sogar 50 000 Euro als Starthilfe für das Projekt zugesagt. Entstanden war die Idee eines Geburtshauses für das Siebengebirge, nachdem die Geburtshilfe im Cura-Krankenhaus Bad Honnef Anfang 2021 geschlossen worden war. Lutz Wagner, Bürgermeister von Königswinter, betonte am Montag, er werde „alles daran setzen, dass das Geburtshaus Realität wird“.

KStA abonnieren