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Kommunalwahl 2025Landrat Schuster (CDU) muss in die Stichwahl – Grüne stürzen ab

5 min
Landrat Sebastian Schuster bei einem Interview im Siegburger Kreishaus.

Landrat Sebastian Schuster (CDU) verfehlte die absolute Mehrheit und muss in die Stichwahl gegen Sara Zorlu (SPD).

Die Entscheidung, wer künftig Landrat oder Landrätin in Rhein-Sieg wird, fällt in einer Stichwahl zwischen Sebastian Schuster (CDU) und Sara Zorlu (SPD).

Wer künftig im Chefsessel des Siegburger Kreishauses sitzt, entscheidet sich erst bei einer Stichwahl am 28. September. Anders als bei der Landratswahl 2020 verfehlte Amtsinhaber Sebastian Schuster (CDU) im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit der Stimmen. Der 69-Jährige kam nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf rund 45 Prozent der Stimmen.

SPD-Kandidatin Sara Zorlu erzielte einen Achtungserfolg und erreichte knapp 30 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sie schnitt damit deutlich besser ab, als ihre Partei bei der Kreistagswahl. Auf den dritten Platz kam die in der Kreispolitik bislang nicht in Erscheinung getretene AfD-Kandidatin Susanne Zimmer mit rund 14 Prozent. Weit abgeschlagen landeten die übrigen Kandidierenden: Lena Kroll (Volt) mit 5,5 Prozent, der FDP-Landtagsabgeordnete Jörn Freynick mit 3,3 Prozent und Michael Otter (BSW) 2,4 Prozent.

Sie finden die Ergebnisse für Köln und eine Übersicht zu Köln und der Region hier.

Schuster und Zorlu besorgt über das Abschneiden der AfD

„Dass eine Stichwahl erforderlich wird, war angesichts der Vielzahl der Kandidatinnen und Kandidaten ja fast schon zu erwarten“, kommentierte Schuster, der sich für eine dritte Amtszeit als Landrat bewirbt, den Ausgang der Wahl. Als Sportler nehme er das Ergebnis sportlich und setze jetzt auf die Stichwahl.

Bei der Rhein-Sieg-SPD sorgte das Ergebnis ihrer Landratskandidatin, das deutlich über dem Abschneiden der SPD bei der Kreistagswahl liegt, für ein Stimmungshoch. Der scheidende Kreisvorsitzende Sebastian Hartmann bescheinigte Zorlu, einen „guten Wahlkampf mit lokalen und regionalen Themen“ gemacht zu haben. „Sie wird nach der Stichwahl die erste Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises“, gab er sich betont zuversichtlich.

Das ist ein Zeichen dafür, dass der Frust bei vielen Menschen offenbar tief sitzt
Landrat Sebastian Schuster

Besorgt zeigten sich am Wahlabend sowohl Schuster als auch Zorlu über das Abschneiden der AfD-Kandidatin. „Wenn jemand, der bislang politisch in der Region überhaupt nicht in Erscheinung getreten ist, aus dem Stand auf rund 14 Prozent kommt, ist das ein Zeichen dafür, dass der Frust bei vielen Menschen offenbar tief sitzt“, sagte der Landrat.

SPD-Landratskandidatin Sara Zorlu steht vor einem Monitor im Siegburger Kreishaus.

SPD-Landratskandidatin Sara Zorlu erzielte im ersten Wahlgang einen Achtungserfolg und kam in die Stichwahl.

Zorlu mochte weniger auf das Ergebnis der AfD schauen, „sondern auf die große Mehrheit der Menschen in der Region, die die AfD nicht gewählt haben“. Das sei ein positives Signal und Verdienst der vielen ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker der demokratischen Parteien, die sich mitunter seit Jahrzehnten dafür einsetzten, Probleme vor Ort zu lösen. Die Frage, ob sie sich mit ihrem guten Abschneiden für den SPD-Kreisvorsitz empfohlen habe, wollte Zorlu am Wahlabend nicht beantworten. Ein Personalvorschlag für den Vorsitz sei Sache des Kreisvorstandes.

Rhein-Sieg-Grüne stürzen bei der Kreistagswahl ab

Die Grünen sind die großen Verlierer der Wahl zum Kreistag. Die Partei, die bislang zweitstärkste politische Kraft im Kreis war, stürzte von 21,8 Prozent auf jetzt nur noch 14,6 Prozent Stimmanteil ab. Sie liegen damit als drittstärkste Kraft nur noch knapp vor der AfD, die ihr Ergebnis im Vergleich zur Kreistagswahl von 2020 fast verdreifachen konnte und bei 13,4 Prozent landete. Stärkste politische Kraft im Kreistag bleibt unangefochten die CDU, die mit 38,7 Prozent fast das gleiche Ergebnis einfahren konnte wie 2020 (39,3 Prozent).

Die Christdemokraten schafften es, sich 35 von insgesamt 36 Direktmandaten im Kreis zu sichern. Einziger Kandidat einer anderen Partei, der ebenfalls ein Direktmandat gewinnen konnte, ist der ehemalige Landtagsabgeordnete Achim Tüttenberg (SPD) aus Troisdorf. Die SPD rückte mit 19,8 Prozent der Stimmen wieder zur zweitstärksten Fraktion im Kreistag auf.

Die FDP kommt wie Die Linke auf 3,8 Prozent, die FUW Freien Wähler bei 1,2 Prozent, Volksabstimmung bei 0,5 Prozent, das BSW bei 1,9 Prozent und Volt bei 2,5 Prozent. Angesichts der großen Zahl der Parteien, die in den Kreistag einziehen, wächst das Rhein-Sieg-Parlament von 70 auf 88 Mitglieder. Die CDU kommt dort auf 34 Sitze, die Grünen trotz ihrer großen Verluste auf 13 Sitze. Eine Fortsetzung der langjährigen schwarz-grünen Kreistagskoalition ist damit möglich.

Die Sozialdemokraten ziehen mit 18 Abgeordneten in den neuen Kreistag ein, die AfD mit zwölf Sitzen. An die FDP und Die Linke gehen drei, an das BSW und Volt zwei Sitze und an die FUW Freien Wähler ein Mandat.

Die Grafik aktualisiert sich automatisch und fortlaufend, sobald die ersten Ergebnisse gemeldet werden.

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