Konzept „Rhein Sieg Sicher“Sicherheitsgefühl der Menschen als oberste Priorität

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Im Untergeschoss des Bahnhofes wurde ein Mann angetroffen, der mit Haftbefehl gesucht wurde.

Rhein-Sieg-Kreis – Wer am Donnerstag in der Kreisstadt unterwegs war, mochte sich über die vielen Polizisten im Zentrum und an den Ausfallstraßen wundern. Mit knapp 100 Einsatzkräften gab es die Auftaktveranstaltung zum neuen Sicherheitskonzept „Rhein Sieg Sicher“ der Kreispolizei. „Wir machen die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Menschen im öffentlichen Raum ab sofort zum Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit“, sagte der Behördenleiter, Landrat Sebastian Schuster.

„In den vergangenen fünf Jahren war die Senkung der Zahl der Wohnungseinbrüche das oberste Behördenziel“, so Schuster. Das war offensichtlich erfolgreich, denn von 1107 Taten in 2015 sanken die Fallzahlen auf 592 im Jahr 2018. Und für das vergangenen Jahr ließ sich diese Tendenz erneut feststellen. Das Deliktfeld wird weiter bekämpft, die Ausrichtung aber wird neu bestimmt. Als Kurzformel gilt: mehr Sicherheit auf der Straße durch mehr Polizeipräsenz.

Es gibt keine No-go-Areas oder rechtsfreie Räume, so der Landrat

Die Verbesserung der Sicherheit auf öffentlichen Straßen und Plätzen hat in den beiden kommenden Jahren oberste Priorität. Schuster sprach von Straßen- und Gewaltkriminalität wie Körperverletzungen, Schlägereien, Pöbeleien, Raubdelikten, Sachbeschädigungen, Diebstählen und Drogendelikten. Diese Kriminalität verunsichere die Bevölkerung, könne sogar Angst hervorrufen. „Das Sicherheitsgefühl ist wichtig.“ Aber der Landrat machte auch klar, dass es keine No-go-Areas oder rechtsfreien Räume gebe. Der Rhein-Sieg-Kreis sei nach wie vor eine der sichersten Regionen im Land.

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Der Bahnhof gehört zu de sogenannten Angsträumen im Kreis. Hier wurden Personenkontrollen durchgeführt.

Der Abteilungsleiter Polizei, der Leitende Polizeidirektor Harald Wilke erklärte, diese sogenannten Angsträume würden schon seit längerem öfter kontrolliert. Straßenkriminalität steige an, aber das Gefühl mancher Bürger, sich nicht wohl zu fühlen, lasse sich statistisch oftmals nicht belegen. Gleichwohl will die Polizei das ernst nehmen, damit Menschen sich überall wohl fühlen können. „Das wollen wir erreichen. Beamte in Uniform müssen zu sehen sein im öffentlichen Raum.“

Bürger sollen ihre Wünsche und Sorgen mitteilen

Präsenzstreifen, die auf die Straße gehen, werden in der Behörde zusammengezogen. Flankiert werde das durch Sondereinsätze wie mit einem Zug der Einsatzhundertschaft aus Bonn und der Bundespolizei. Wilke appelliert an die Bürger, ihre Wünsche und Sorgen mitzuteilen. „Ich kann aber nicht versprechen, überall einen Streifenwagen hinzustellen.“

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Der Einsatzleiter, Erster Polizeihauptkommissar Lothar Kloß erklärte das Konzept: Einsatzstellen an fast allen Zufahrtsstraßen und Personenkontrollen rund um den Bahnhof sowie verdeckte Teams am Michaelsberg. Bei einer Kontrolle an der Jägerstraße wurde ein Fahrer mit Drogenkonsum und einem mittelalterlich anmutenden Streitkolben erwischt, am Bahnhof wurde ein Mann angetroffen, für den es einen Haftbefehl gab.

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