KampagneMehr Kinder im Rhein-Sieg-Kreis sollen schwimmen lernen

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Durch die Pandemie ist der Anteil von Kindern, die nicht schwimmen können, noch einmal gestiegen, weil es keine Kurse gab. 

Rhein-Sieg-Kreis – Mit einer „Schwimminitiative“ will die Sportjugend im Kreissportbund (KSB) die Nichtschwimmerquote unter den Kindern in der Region deutlich senken und damit Leben retten. Sie möchte das Programm „NRW kann schwimmen“, das seit 2019 zusammen mit zwei Sportvereinen im linksrheinischen Meckenheim umgesetzt wird, auf alle Städte und Gemeinden im Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises ausdehnen.

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Joana Sam-Cobbah ist Referentin der Sportjugend Rhein-Sieg.

Hintergrund dieser Bestrebungen ist die nach Angaben des KSB die auch im Rhein-Sieg-Kreis besorgniserregend hohe Zahl von Kindern, die nicht schwimmen können. „Nach unserer eigenen Datenerfassungen lag die Nichtschwimmerquote bei Zweitklässlern im Rhein-Sieg-Kreis schon vor der Pandemie bei 74 Prozent“, schildert Joana Sam-Cobbah, Referentin der Sportjugend Rhein-Sieg. Seit Ausbruch der Pandemie habe sich der Abwärtstrend bei der Schwimmfähigkeit weiter verschärft. Die Tatsache, dass Ertrinken bei den Ein- bis Fünfjährigen die häufigste und bei den fünf- bis zehnjährigen Kindern die zweithäufigste Todesursache sei, verdeutliche auf dramatische Weise den enormen Handlungsbedarf, argumentierte Sam-Cobbah.

Fehlendes Personal

Bei ihrer Initiative möchte die Sportjugend an zwei Punkten ansetzen: zum einen bei den oft langen Wartezeiten für die Teilnahme an den Schwimmkursen der Sportvereine. Mitunter müssten Familien zwei bis drei Jahre warten, um für ihre Kinder einen Platz in einem Schwimmkurs zu bekommen, erläutert KSB-Sportreferentin Ines Kleinen. Grund seien fehlende Badezeiten. Dies betreffe auch Kinder mit Seepferdchen-Abzeichen, die nur durch regelmäßiges Üben zu sicheren Schwimmern werden könnten.

Zum anderen sei aber auch qualifiziertes Personal rar, das die Schwimmkurse leiten könne. Um hier Abhilfe zu schaffen, bietet der Kreissportbund in Kooperation mit dem Schwimmbezirk Mittelrhein im Mai eine Schwimmlehrerassistenten-Ausbildung in der Sportschule Hennef an. Diese richtet sich an alle Interessierten, die beim Anfängerschwimmen helfen wollen, etwa Übungsleitungen, engagierte Eltern, Senioren oder Studierende.

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Die Anmeldung ist ab sofort über das Qualifizierungsportal des Kreissportbundes freigeschaltet. Anfallende Teilnahmegebühren sind über die Qualifizierungsförderung für Vereine im Rhein-Sieg-Kreis erstattungsfähig. Weitere Informationen gibt es beim Kreissportbund unter 02241/690 60 sowie per E-Mail.

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