Kirmes in Wahlscheid findet stattKomitee überzeugt Behörden mit Hygienekonzept

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Kirmes in Wahlscheid im Jahr 2019: Die Kirmes findet in diesem Jahr wieder statt – der Umzug muss coronabedingt allerdings ausfallen. (Archivbild)

Lohmar – Im Wahlscheider Kalender sind drei tolle Tage im Sommer markiert, steht Ende August das Dorf Kopf. Doch seit Wochen schon herrscht Bangen und Hoffen: Findet in Corona-Zeiten die Kirmes statt? Jetzt die gute Nachricht: Ja. Und es werden sogar vier tolle Tage.

Wenngleich mit abgespecktem Programm. Aber alles ist besser als nichts: 2020 war das größte Fest der Stadt der Pandemie zum Opfer gefallen.

Siegi Janzen und seine Mitstreiter vom Kirmeskomitee, das getragen wird von den örtlichen Vereinen, haben ganze Arbeit geleistet, mit ihrem Hygienekonzept das städtische Ordnungsamt und das Kreis-Gesundheitsamt überzeugt. „Noch nie war die Kirmes bis 2020 ausgefallen“, sagt Janzen. 73 Jahre lang. „Wir wollten es unbedingt möglich machen.“ Eigentlich hätte man ein Doppel-Jubiläum feiern können, die 75. Kirmes und 900 Jahre Wahlscheid. Die krumme Zahl passt aber zu den Kompromissen.

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Grünes Licht für die Wahlscheider Kirmes – wenn die Pandemie es erlaubt. Diese gute Nachricht verkündet Siegi Janzen. 

Der erste: Die Kirmes, die sonst zum Stiftungstag der St.-Bartholomäus-Gemeinde in der letzten Augustwoche stattfindet, wird verschoben auf den 3. bis 6. September (includiert ist der Festakt zum 900-jährigen Ortsbestehen), dann dürfen laut Landesverordnung Jahrmärkte wieder stattfinden. Auch der Moritatengottesdienst verspätet sich.

Erinnerung an 2019

Im Jahr 2019 gab es einen absoluten Tiefpunkt, der am Ende aber doch zu einem Höhepunkt wurde. In einer Kirmesnacht wurden die gesamten Einnahmen der Organisatoren, rund 20.000 Euro, gestohlen. Am nächsten Tag verzichteten die Gewinner des Schörreskarrenrennens und die Prämierten des Kirmeszugs nicht nur auf ihr Preisgeld, der Hut, der herumging, war von Privatleuten und Unternehmen so gut gefüllt, dass am Ende nur noch 300 Euro fehlten. Die legte die Kreissparkasse drauf. „Wir hatten alle Tränen in den Augen“, beschreibt Siegi Janzen den Schlüsselmoment. (coh)

Der zweite: Der Festumzug und das Schörreskarrenrennen am Montag, wo insgesamt mehr als 1000 Menschen mitmachten, denen mehrere Tausend am Straßenrand zujubelten, und der Flohmarkt fallen aus. Janzen: „Das hat weh getan.“

Drittens: Der Zugang zur Festmeile muss geregelt werden. Höchstens 1000 Menschen zugleich dürfen sich in dem Abschnitt zwischen der Wahlscheider Straße 50 und 60 aufhalten, sie müssen entweder nachweislich genesen, geimpft oder negativ getestet sein. Es gibt ein mobiles Testzentrum, ein Sicherheitsdienst kontrolliert, Wächter-Apps registrieren die Fluktuation. Warteschlangen seien unvermeidbar, meint Janzen.

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Die Party unterm Sonnensegel findet statt, die Bands sind schon gebucht, zwischen den Auftritten werde die Bühne hygienisch vernebelt. Die Tische stehen auf Abstand, statt der Bierpilze werde es vermutlich die längste Theke des Dorfes geben. Dazu Schießbuden, Crêpe-Stand, Kettenkarussell, Raupe Autoscooter . . . „Die Schausteller und Künstler hätten mich fast durchs Telefon geknutscht“, erzählt der Komitee-Vorsitzende.

Die Organisatoren haben sich abgesichert für den Fall des Falles: Falls die Inzidenzen steigen und Teile des Programms gestrichen werden müssen, müsse kein Ausfallhonorar bezahlt werden. „Alle sind froh, wenn überhaupt wieder etwas stattfindet.“ Ein Fixpunkt steht, komme, was wolle: Am Kirmesmontag steigt nach Einbruch der Dunkelheit das Feuerwerk. 

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