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NaturschutzMehr Rehe und Rotwild im Rhein-Sieg-Kreis abgeschossen

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Rehe stehen am frühen Morgen auf einem vom Feld. (Symbolbild)

Die Jagd leiste einen bedeutenden Beitrag für die Entwicklung und den Wiederaufbau des Waldes. (Symbolbild)

Der Naturschutzobmann der Kreisjägerschaft sieht einen Beitrag für den Wiederaufbau des Waldes. Junge Bäume müssten geschützt werden.

Die Jagd leiste einen bedeutenden Beitrag für die Entwicklung und den Wiederaufbau des Waldes, betonte der Naturschutzobmann der Kreisjägerschaft, Dr. Norbert Möhlenbruch, bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Ortsverbandes des Bergischen Naturschutzvereins (RBN) und der Klimainitiative im Herchener Haus des Gastes.

Wenn ich dort nicht genug jage, haben die Tiere schnell alle Neuanpflanzungen verbissen.
Dr. Norbert Möhlenbruch

Am Beispiel seines eigenen Jagdreviers schilderte Möhlenbruch, wie wichtig dabei der Abschuss von Reh- und Rotwild sei: „Wenn ich dort nicht genug jage, haben die Tiere schnell alle Neuanpflanzungen verbissen.“ Anhand von mitgebrachten Ästen demonstrierte der Fachmann den rund 50 Zuhörern, dass Bäumchen nicht mehr weiterwüchsen, wenn ihre Endknospen an den Spitzen abgefressen würden.

Auch Manschetten oder Wuchshüllen als Schutz der jungen Bäume möglich

Außerdem entstünden an Bäumchen Schäden durch Böcke, die daran ihre wachsenden Geweihe „fegen“, oder abgeschälte Rinden. Waldbesitzer und Naturschützer, die solche Verbissschäden feststellen, sollten sich an den zuständigen Jäger wenden, damit der die Jagd intensiviere, empfahl Möhlenbruch. Ansonsten könnten Neupflanzungen wirkungsvoll mit Hilfe von Manschetten oder auch Wuchshüllen geschützt werden.

Anhand der Abschusszahlen aus dem Rhein-Sieg-Kreis zeigte der Naturschutzobmann auf, dass die Wildregulierung durch die Jagd immer stärker intensiviert worden sei. So wurden 2010 insgesamt 130 Stück Rotwild im Kreis geschossen und 3500 Stück Rehwild, 2020 waren es 162 Stück Rotwild und 4635 Stück Rehwild (alle Zahlen inklusive Fallwild).

Störungen durch Waldbesucher und Sportler steigerten die Verbisszahlen besonders im Winter. Die Rehe bräuchten im Frühjahr mehr Ruhe, weil sie über weniger Fettreserven verfügten. Der Vorwurf, die Jäger jagten zu wenig, sei generell falsch. Gebe es örtlich Probleme, sei es wichtig, die Jäger anzusprechen.