Andernorts rückt das Land von seinen Plänen zum Bau einer ZUE ab. In Niederkassel soll die Einrichtung für bis zu 350 Geflüchtete gebaut werden.
Wohnheim für GeflüchteteLand NRW hält an seinen Plänen für eine ZUE in Niederkassel fest

Das Grundstück für den Bau der Niederkasseler ZUE ist bereits seit Monaten freigeräumt. Wann mit dem Bau begonnen und die Einrichtung bezogen werden soll, steht allerdings noch nicht fest.
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Das Land Nordrhein-Westfalen hält an seinen Plänen zum Bau einer sogenannten Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Geflüchtete fest – trotz zuletzt rückläufiger Geflüchtetenzahlen. Das hat die Stadtverwaltung bei der Einwohnerfragestunde der jüngsten Stadtratssitzung mitgeteilt.
Demnach ist weiter beabsichtigt, die Unterkunft für bis zu 350 Menschen in Containerbauweise auf einem mittlerweile freigeräumten, rund 900 Quadratmeter großen Grundstück in unmittelbarer Nähe des Niederkasseler Kreisverkehrs zu bauen, das von der Niederkasseler Kiesgrube, der L269 und der Spicher Straße begrenzt wird.
Das Land NRW wartete den Niederkasseler Bürgerentscheid ab
„Die Bezirksregierung hat uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass das Land dieses Vorhaben weiter verfolgt“, sagte der städtische Beigeordnete Carsten Walbröhl in der Einwohnerfragestunde. Die Stadt, die das infrage stehende Grundstück für den Bau und Betrieb der ZUE zunächst für zehn Jahre an das Land verpachten will, habe alle entsprechenden Unterlagen bereits vor rund einem Jahr in Düsseldorf eingereicht. Allerdings habe das Land den Pachtvertrag bislang noch nicht unterschrieben.
Grund sei offenbar, dass man in Düsseldorf zunächst den Ausgang des Niederkasseler Bürgerentscheids zum Bau der ZUE abgewartet habe. Dessen Initiatoren wollten erreichen, dass der Vertrag zwischen Stadt und Land zum Bau der ZUE wieder gekündigt wird. Mit diesem Plan waren sie beim Bürgerentscheid Anfang Juli allerdings gescheitert.
Nach Angaben der Bezirksregierung befindet sich das Vorhaben zurzeit noch in der Vorplanung. „Erforderliche Gutachten wurden eingeholt. Der Pachtvertrag wird zeitnah unterschrieben“, so ein Pressesprecher der Kölner Behörde auf Anfrage dieser Zeitung. Zuletzt hatte das Land seine Pläne zum Bau einer vergleichbaren Einrichtung in Frechen-Königsdorf im Rhein-Erft-Kreis verworfen. Nach Angaben der Frechener Stadtverwaltung hatte man in Düsseldorf diese Entscheidung mit fehlenden finanziellen Mitteln und rückläufigen Geflüchtetenzahlen begründet.

