MissbrauchSchwere Vorwürfe gegen Fotograf

Nicht auf Ibiza, wie bei diesem Fotoshooting, sondern bei sich Zuhause soll ein Model-Agent und Fotograf minderjährige Models sexuell missbraucht haben.
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Sankt Augustin/Bonn – Bereits vor 13 Jahren ist ein 45 Jahre alter Model-Agent aus Sankt Augustin zum ersten Mal wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden. Jetzt steht dem Fotograf en möglicherweise eine mehrjährigen Haftstrafe bevor. Zurzeit sitzt er in Untersuchungshaft.Wie die Bonner Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wurde er jetzt angeklagt, sich zwischen 2008 und September 2012 an fünf Opfern im Alter zwischen 13 und 19 Jahren vergangen zu haben. Die heftigsten Vorwürfe: Vergewaltigung, sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen, schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie Besitz und Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Schriften. Er wird sich voraussichtlich im neuen Jahr vor dem Bonner Landgericht verantworten müssen.
Weiteres Verfahren an der Mosel
Das Vorgehen des Mannes, der zuvor an der Mosel gewohnt hat und dem dort ein weiterer Missbrauchsprozess bevorsteht, soll stets gleich gewesen sein: Mit den Eltern der Mädchen soll der Agent Verträge geschlossen haben, die eine Ausbildung zum Model zum Gegenstand hatten. Offenbar vertrauten die Eltern dem Mann blind. Der Anklage zufolge soll er unter anderem Fotos vom Intimbereich der Mädchen gemacht und die Bilder auf einschlägigen Seiten im Internet veröffentlicht haben. Zudem soll er einer 19-Jährigen ein Medikament verabreicht haben, so dass sie einschlief. „Dann hat er den Beischlaf vollzogen“, sagte Oberstaatsanwalt Fred Apostel. Ins Visier der Ermittler geraten war der Angeklagte erst, nachdem die Mutter einer 13-Jährigen aus Süddeutschland Anzeige erstattet hatte. Offenbar hatte das Mädchen ihrer Mutter drei Tage nach einem Shooting bei dem 45-Jährigen – bei dem die Mutter sogar in einem Nebenraum war – von sexuellen Übergriffen berichtet. Nach der Anzeige hatten die Ermittler sofort zugeschlagen und den Fotografen festgenommen. Bei der Auswertung der gesicherten Daten waren die Fahnder auf die weiteren Opfer gestoßen. Einige Mädchen sollen schwer traumatisiert sein – es soll sogar einen Selbstmordversuch gegeben haben.