„Enttäuscht auf mehreren Ebenen“Kinderklinik Sankt Augustin kritisiert Lauterbachs Klinik-Atlas

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Operation in der Kinderklinik Asklepios in Sankt Augustin mit Dr. Micha Langendörfer, Chefarzt Orthopadie, der einem 11-jährigen Mädchen einen Nagel zur Stabilisation des Schienbeins einsetzt.

Die Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin kritisiert den neu eingeführten Klinik-Atlas. (Symbolbild)

Ein Beispiel zeigt: Sucht man nach dem Stichwort „Kinderkrankenhaus“, wird die Sankt Augustiner Klinik nicht angezeigt.

Wie andere Krankenhäuser kritisieren auch die Asklepios-Kliniken, zu denen die Kinderklinik in Sankt Augustin gehört, den neuen Bundesklinikatlas. „Der Bundesklinikatlas, der als Informationsquelle für Patienten und Angehörige dienen sollte, enttäuscht auf mehreren Ebenen“, sagt Pressesprecher Matthias Eberenz.

Im Vergleich zu anderen Verzeichnissen stelle er einen erheblichen Rückschritt dar. „Die wenigen verfügbaren Informationen sind nicht nur irreführend, sondern auch teilweise falsch. Einzelne Standorte sind aktuell gar nicht erfasst.“

Asklepios-Klinik setzt sich seit vielen Jahren für transparente Daten ein

Ein Beispiel zeigt: Sucht man nach dem Stichwort „Kinderkrankenhaus“, wird die Sankt Augustiner Klinik nicht angezeigt – zumal das System die Kliniken zunächst nach ihrer Größe auflistet. Für Eberenz problematisch: „Die Kennzahlen – sei es die Bettenzahl oder die Anzahl der Pflegekräfte – werden ohne Bezug zur Qualität präsentiert. Dabei ist es für Patienten und Angehörige viel wichtiger, zu wissen, wie gut eine Klinik tatsächlich ist, anstatt nur auf die Quantität zu schauen.“

Die Suchfunktion des Klinikatlas sei zudem komplex und erfordere Spezialwissen. Dies könne zu falschen Schlussfolgerungen führen und sei für den durchschnittlichen Bürger wenig hilfreich. Die Asklepios-Klinik setze sich seit vielen Jahren für transparente Daten ein, um Patienten bei der Auswahl der richtigen Klinik zu unterstützen.

„Der Klinikatlas hingegen hilft aufgrund seines Fokus auf Größe und eingeschränkter Informationen niemandem wirklich weiter. Sowohl die Reform selbst als auch der Bundesklinikatlas bleiben hinter ihren selbstgesteckten Zielen zurück“, resümiert Eberenz.