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GrundfinanzierungWie stark die Hochschule in Sankt Augustin von den Kürzungen betroffen ist

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Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Außenansicht

Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Die H-BRS bekommt weniger Geld als erwartet, jedoch noch immer mehr als im Jahr 2025.

Die Studentenvertretungen des Landes Nordrhein-Westfalen (LAT) machen sich Sorgen um den Wissenschaftsstandort. Der Landtag hatte Kürzungen der Grundfinanzierung der Hochschule um 120 Millionen Euro beschlossen, so die LAT. „Mit dem Beschluss bricht die Landesregierung ein zentrales Versprechen aus dem Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken aus dem Jahr 2020 und gefährdet nachhaltig die Qualität von Studium, Lehre und Arbeitsbedingungen an den Hochschulen“, teilt Tom Rademacher, LAT-Koordinator, mit.

Wie stark ist die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) mit ihren 9000 Studierenden betroffen? Der Landtagsabgeordnete Sascha Lienesch (CDU) hat den Kürzungen zugestimmt. Er hat seinen Wahlkreis in Sankt Augustin, wo sich der Hauptsitz der H-BRS befindet. „Alles nicht so dramatisch“, betont Lienesch. Er erklärt: „Es gibt zwei Arten von Haushaltsansätzen. Einmal für den laufenden Betrieb und einmal für Investitionen.“

Es gibt für die Hochschule nicht weniger Geld, sondern lediglich weniger Geld als angenommen

Im auslaufenden Jahr 2025 habe die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 40,6 Millionen Euro bekommen für ihren laufenden Betrieb. 2026 erhalte sie 43,3 Millionen Euro. Das seien rund drei Millionen Euro mehr als 2025. „Richtig ist, dass es hier eine Einsparung von circa 1,7 Millionen Euro als Konsolidierungsbeitrag des Hochschulsektors gegenüber der Hochschulvereinbarung gibt.“ Dabei gebe es nicht weniger Geld, sondern lediglich weniger Geld als angenommen.

„2025 erhielt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg rund 51 Millionen Euro als Zuschüsse für Investitionen“, erklärt Lienesch. Dieser Betrag werde für 2026 um rund sechs Millionen Euro auf 57 Millionen Euro erhöht. „Hier wird gar nicht gespart, sondern mehr als zehn Prozent erhöht“, betont der Landtagsabgeordnete.

Marion Halfmann, Präsidentin der H-BRS, ergänzt: „Natürlich sind wir von den beschlossenen Kürzungen auch betroffen, aber es hätte auch noch schlimmer kommen können. Da die Mittelkürzungen absehbar waren, haben wir bereits früh im Präsidium die Weichen gestellt, finanzielle Reste konsequent genutzt, Prioritäten neu justiert und in einem neuen Hochschulentwicklungsplan Maßnahmen definiert, die uns helfen, künftig aufwandsärmer zu arbeiten.“ Es sei nicht leicht, denn die H-BRS wolle sich weiterhin als forschungsstarke Hochschule behaupten. Die H-BRS sei im vergangenen Jahr wieder „die Nummer eins bei der Studienzufriedenheit unter allen Hochschulen in NRW“ gewesen. Hohe Qualität brauche langfristige Planbarkeit. Sie sei „sehr zuversichtlich, dass wir es trotz der Kürzungen schaffen, weil wir uns gut auf die neue Situation eingestellt haben“