Coaches von „Cologne Bombs“Jugendliche in Siegburg lernen Tricks im Turmspringen

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Der 17-jährige Felix Becke setzt zum  zweifachen Rückwärtssalto vom Drei-Meter-Brett an.  

Siegburg – „Ich sage dir an, wann du aufmachen sollst“, ruft Tim Thesing dem 17-jährigen Felix Becke zu, der auf dem Dreimeterbrett des Siegburger Freibads steht. In Sekunden-Bruchteilen kommt das laute Kommando, der Springer geht kurz in die Streckung, Thesing und sein Kollegen Leon Gremmer applaudieren. Felix Becke hat immerhin einen ordentlichen zweifachen Rückwärtssalto ins Wasser gebracht und macht sich sogleich nach der Korrektur-Analyse erneut auf den Weg auf den Sprungturm des Oktopus-Bades.

Er ist einer von knapp 20 Jugendlichen, die an diesem zweiten von drei Workshop-Terminen mit den beiden Coaches der „Cologne Bombs“ teilnehmen. Da er schon im Vorjahr erste Erfahrung gesammelt hat, gelingt ihm schon dieser beeindruckende Sprung. „Wir haben bereits im letzten Jahr nach dem langen Lockdown und der langen Schließung der Bäder diesen Workshop angeboten, und der wurde sehr gut angenommen“, berichtet Andreas Wollweber, Vorsitzender des Schwimmvereins SV Hellas Siegburg. Es seien so viele Kurse im Schwimmen ausgefallen, so dass dieser etwas außergewöhnliche Workshop wichtig für die Jugendlichen sei und eine Abwechslung.

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Die Trainer Leon Gremmer (Mitte) und Tim Thesing (rechts) verrieten den Teilnehmern viele Tricks. 

Jeweils 90 Minuten beschäftigen sich die Coaches mit den Jugendlichen im Alter von neun bis 17 Jahren, die mindestens das Schwimm-Bronze-Abzeichen abgelegt haben. Für die Neulinge geht es erst einmal darum, mit zum Beispiel Streck-Sprüngen vom Beckenrand die Basis beizubringen.

„Körperspannung ist so immens wichtig in unserem Sport“, beschreibt Tim Thesing eine Grundvoraussetzung. Er geht individuell auf seine Schützlinge ein, gibt kleine technische Hilfestellungen und Verbesserungen und motiviert die Aktiven zu weiteren Höchstleistungen. Felix Becke lässt sich nicht zweimal bitten, als Thesing ihm empfehlt, den zweifachen Rückwärtssalto vom Fünfmeterbrett zu probieren. „Du hast dann etwas mehr Zeit, mit dem Sprung fertig zu werden“, rät er ihm.

„Wir können gerade mit Anfängern unglaublich schnell Fortschritte erarbeiten und versuchen, die persönlichen Ziele zu erreichen“, schildert der Turmspringer, der sonst als Software-Ingenieur arbeitet. Das Springen aus großen Höhen ist eine Leidenschaft des 28-Jährigen, der nach der ersten Idee 2012 den mittlerweile bundesweit aktiven Verein „Cologne Bombs“ im Jahr 2016 mit gründete.

Rund 90 Mitglieder hat der Club, und mit drei Millionen Followern auf Tiktok überzeugen die Turm- und Showspringer ihre Fans mit dem Motto „Höher, schneller, weiter“. Thesing selbst springt gern aus 27 Metern Höhe als Klippenspringer, freut sich aber auch, den Kindern ein paar Show-Tricks für die richtige „Arschbombe“ zu vermitteln. Die Show sei ein großer Schwerpunkt des Vereins.

Thesings Kollege Leon Gremmer steht mittlerweile auf dem Fünfer und gibt den Teilnehmern einer Show-Einlage Anweisungen. Es wird genau abgestimmt, wer wann wo und in welche Richtung ab seinem Kommando springt – und am Ende freuen sich alle über die gelungene Choreografie.  

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