Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Tag der ArbeitKampfsport folgte auf kämpferische Töne bei Siegburger Maikundgebung

2 min
Neuer Inhalt

Mit der Verlegung von Kundgebung und Familienfest  auf den  Marktplatz traf der DGB eine gute Entscheidung.

Siegburg – „Ziehen Sie bitte nicht mehr um, in meinem Alter kommt man da nicht mehr mit.“ Mit dieser Pointe verabschiedete sich der 67-jährige Wilfried Schmickler am Sonntag von der Siegburger DGB-Maikundgebung, die erstmals auf dem Markt und nicht auf der Kaiserstraße stattfand. Den Marktplatz zu erobern, wie Gewerkschaftssekretär Omer Semmo es ausdrückte, zahlte sich aus. Unter Besuchern wie an den Standbesetzungen hörte man allenthalben, dass sich das Familienfest, mit dem der DGB seine Kundgebung verbindet, auf dem Platz einfach schöner feiere.

Neuer Inhalt

Eine Konstante der Maikundgebung in Siegburg ist das Speisenangebot der Griechischen Gemeinde.

Zu den Konstanten zählte der Souvlaki-Grill der Griechischen Gemeinde und natürlich der Auftritt des Kabarettisten, der gewohnt scharfzüngig austeilte, unter anderem gegen Montagsspaziergänger, Volksverhetzer und Verschwörungstheoretiker: „Versammlungs- und Meinungsfreiheit gilt auch für Irre und Idioten, unabhängig vom Grad der persönlichen Störung“, stellte Schmickler fest und spottete über den Zustand des „Uniönchens“, der „einst mächtigsten Volkspartei des Universums“, die mit 24,1 Prozent bei der Bundestagswahl „verzwergt“ worden sei.

Forderung nach Tariftreue

Natürlich traten auch die Veranstalter ans Mikrofon. „Runter von der 41-Stunden-Woche für Beamte, die 4 muss weg“, verlangte Omer Semmo und forderte mehr Investitionen in bezahlbaren Wohnraum sowie ein Tariftreuegesetz, das dafür sorgt, dass öffentliche Aufträge nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben werden. Die stellvertretende Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes, Stefanie Büttgen, lenkte den Blick auf die Ukraine. „Beenden Sie diesen Krieg sofort!“, lautete ihr Appell an den russischen Präsidenten Putin. „Die Gewerkschaften unterstützen die scharfen Sanktionen gegen den Aggressor.“

Neuer Inhalt

Gewohnt scharfzüngig  hielt Wilfried Schmickler seine Mai-Rede.

Von Wilfried Schmickler hieß es in Richtung des „größenwahnsinnigen Welten-Brandstifters“: „Ich lass’ mir doch nicht in die Mai-Bowle spucken.“ Indes vermiest ihm die Lieferung schweren Kriegsgeräts von Deutschland in die Ukraine alle Freude am Wonnemonat. „Wonne in die Tonne“, reimte der Schnellsprecher. „Amsel, Drossel, Fink und Star fliegen am Gesäß vorbei, wenn Marder, Dachs und Gepard die Idylle pflügen“, zog er in Zweifel, dass sich mit all den Waffen Frieden schaffen lasse.

Neuer Inhalt

Zum sportlichen Teil des Bühnenprogramms trugen Mitglieder des Taekwondo-Vereins Pamirsport bei.

Den kämpferischen Tönen folgte Kampfsport: Der Taekwondo-Verein Pamirsport und der Karateverein Dojo Ochi Troisdorf zeigten auf der Bühne ihr Können.

Das könnte Sie auch interessieren:

Derweil konnten sich junge wie alte Kundgebungsgäste auch selbst in Sport und Spiel üben. Etwa beim Technischen Hilfswerk mit einer hydraulischen Spreizzange und einem Ball oder beim lustigen „Fliegender Teppich“-Spiel der Lexa-Beratungsgesellschaft.