SeidenbergBürgerinitiative will Wald in Siegburg vor Abholzung retten

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Junge Biker nutzen den Wald auf dem Seidenberg seit langem als Downhill-Strecke. 

Siegburg – Die Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Seidenberg“, die schon mehr als 1300 Unterstützer in einer Online-Petition sowie weitere 400 mit einer Unterschriftensammlung von Haus zu Haus sammeln konnte, gewann am Samstag an ihrem Infostand auf dem Markt über 420 weitere Unterschriften für ihr Vorhaben.

Die Bürgerinitiative will auf dem Seidenberggrund 65.000 Quadratmeter Wald retten, der zumindest teilweise abgeholzt werden könnte, wenn die Firmen Bauer-Holz und Nutzfahrzeuge Kohr dort ihre Betriebe erweitern beziehungsweise neu bauen wollen.

Siegburg: Seidenberg hat als Waldgebiet einzigartige Bedeutung für die Stadt

Um das zu ermöglichen, hat der Stadtrat bereits die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Gabriele vom Feld, ihr Mann Klaus Barz-vom Feld und ihre Mitstreiter in der Bürgerinitiative verwiesen am Info-Pavillon auf die Bedeutung des Waldgebietes für Siegburg.

Das einzigartige Biotop reduziere CO2 genauso wie Autobahn- und Fluglärm, könne Starkregen aufnehmen und vermindere dadurch eine Überflutungsgefahr. Der Wald sorge zudem an heißen Tagen für Frischluft und Abkühlung und biete ein Rückzugsgebiet für Vögel und Fledermäuse. Der Mischwald sei deshalb besonders wichtig für Zukunft und Lebensqualität der Siegburger.

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Die Bürgerinitiative will ihren Informationsstand jetzt auch auf den großen Parkplätzen der Einkaufsmärkte aufbauen und dort weitere Unterschriften sammeln. Die sollen dann an den Siegburger Bürgermeister und die Verwaltung übergeben werden.

Der wichtigste Grund zum Erhalt des Waldes ist für die Siegburger CDU, die bei der Abstimmung im Stadtrat gegen die Planung votierte, dabei aber von der Mehrheit überstimmt wurde, der Klimaschutz.

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Zum Informationsstand der Bürgerinitiative kam auch CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Becker, der mit den Initiatoren Gabriele vom Feld (r.) und Klaus Barz-vom Feld sprach. 

Das erklärte ihr Fraktionsvorsitzender Jürgen Becker, der auch zum Infostand kam. Er betonte aber ausdrücklich, der Seidenberg sollte aus der Parteipolitik heraus gehalten werden. Neben den vielen von der Bürgerinitiative angeführten Gründen habe die CDU auch Bedenken wegen der finanziellen Risiken für die Stadt, denn es gibt Altlasten in dem Gebiet. Auf dem Seidenberg war früher eine Müllkippe stationiert. Außerdem sei es nicht möglich, eine Ausgleichsfläche in Siegburg anzubieten, falls der Mischwald abgeholzt werde.

Wie geht es jetzt weiter mit dem Seidenberg? Im nächsten Planungsausschuss im September wird das Verfahren nach Informationen von Becker noch nicht weiter beraten. Im Dezember soll die Offenlage erfolgen und im kommenden Jahr dann ein Satzungsbeschluss.

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