Olga Mollecker hat sich mit ihrem Verkaufshäuschen „Schönigreich“ für handgefertigte Geschenkartikel einen Traum erfüllt. Die ganze Familie packt mit an.
Bezahlung per GeldeinwurfDas „Schönigreich“ in Siegburg verkauft kleine Geschenke für zwischendurch

Verkaufshäuschen für Geschenkartikel 'Schönigreich' in Siegburg-Stallberg, von links: Lina, Sofia, Olga und Mark Mollecker
Copyright: Andreas Helfer
Wer kennt das nicht: Von jetzt auf gleich steht ein Verwandtenbesuch oder eine kleine Party an, eine spontane Einladung flattert ins Haus oder der eigentlich dick rot im Kalender angestrichene Geburtstag geriet dennoch in Vergessenheit: Für solche Fälle, oder auch einfach nur um einen hübschen Deko-Artikel zu kaufen, lockt seit Kurzem das Verkaufshäuschen von Olga Mollecker nach Siegburg Stallberg.
„Schönigreich“ ist auf dem Wegeschild an dem Gartenhäuschen vor dem Einfamilienhaus zu lesen, dessen Inneres sich bestens ausgestattet und aufgeräumt präsentiert: Kerzenständer und Glückwunschkarten zu verschiedenen Anlässen hat sie im Angebot, wie jetzt zum Schulanfang, gehäkelte Körbchen, die sich für Brot, Obst oder Süßigkeiten anbieten, Armbändchen, selbst genähte Taschen und vieles mehr.
Nudeln sind besser als Sorgen
Viele Artikel sind aus einer Gießmasse gefertigt, die sich wie Keramik anfühlt und zu beleuchtbaren Häuschen, Spardosen oder einer Kölner Skyline verarbeitet würde, Aufschrift: „Et hätt noch immer jot jejange“. Witzige Aufschriften zieren Holzgravurarbeiten und Taschen, etwa „Manchmal sollte man sich lieber Nudeln als Sorgen machen“ oder „Schnick-Schnack“ und „Krimskrams“. Jedes einzelne Stück ist handgearbeitet, die Produktion eine Familienangelegenheit. Sogar Holzdöschen für ausgefallene Milchzähne gibt es.

Auch die Skyline von Köln ist im Angebot.
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„Nach einem Krankenhausaufenthalt musste ich körperliche Arbeit sechs Wochen lang vermeiden und habe mich gefragt, wie ich die freie Zeit nutzen kann“, schildert Olga Mollecker, die im Hauptberuf als Krankenschwester arbeitet. Gebastelt habe sie schon immer gerne, sodass die Lösung auf der Hand lag.

Sichere Unterbringung für Milchzähne.
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Im März begann die Produktion, tatkräftig unterstützt von Tochter Lina, die sich immer wieder Zeit zum Gießen oder für die Armbändchenproduktion nimmt. „Ich helfe gerne“, sagt die Zwölfjährige, „ich bin richtig stolz darauf, dass Mama das Häuschen eröffnet hat.“ Die wiederum schätzt die Abwechslung vom Alltag. Sohn Mark (13 Jahre) hilft als „Hausmeister“ mit, damit vor und rund um das Häuschen alles ordentlich aussieht. Die kleinste, acht Jahre alte Sofia überlegt auch schon, wo sie künftig mitanpacken kann. Vater Sergej ist für alle technischen Fragen zuständig.
Großes Vertrauen in die Kundschaft
Großes Vertrauen setzt Olga Mollecker in ihre Kundschaft. Bezahlt wird einfach per Geldeinwurf in einen Postkasten, der allerdings fest mit der Wand verschraubt ist. Man kann aber auch per PayPal bezahlen. Schlechte Erfahrung habe sie damit noch nicht gemacht und seit der Eröffnung am 13. August noch jeden Tag etwas verkauft. Eine Videoüberwachung gibt es allerdings – so weit geht das Vertrauen dann doch nicht.

Handgehäkelt sind die vielseitig verwendbaren Körbe.
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Über das Angebot im Gartenhäuschen hinaus ist das Lager des Schönigreichs gut bestückt, und auch die Produktion für das Weihnachtsgeschäft ist angelaufen. Zudem hat Olga Mollecker Zusagen für zwei Märkte in der Adventszeit bekommen. Das Echo der Kundschaft sie gut: „Alle sind begeistert, jeder wird fündig.“
Schilder weisen noch nicht auf das Häuschen hin, bislang reichen der Inhaberin Mund-zu-Mund-Propaganda und etwas Werbung in den sozialen Medien aus. Geöffnet ist das Häuschen an der Winterberger Straße in Siegburg-Stallberg.
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