Köpfe fehlenKrippenfiguren in der Siegburger Abteikirche offenbar mutwillig zerstört

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Eine Polizistin begutachtet die Krippenfiguren in der Siegburger Abteikirche.

Eine Polizistin begutachtete die Figuren der Königsgruppe, der Kopf des dritten Königs saß noch fest.

Zwei Heiligen Königen aus dem Krippenprogramm der Siegburger Abteikirche wurden die Köpfe gestohlen. Von den Tätern und ihrer Beute fehlt bislang jede Spur – die Wiederherstellung könnte sehr teuer werden.

„Mein Kopf wurde gestohlen“, auf den Figuren von zwei Heiligen Königen aus dem Krippenprogramm in der Abteikirche auf dem Michaelsberg sind zwei Fotos mit dieser Beschriftung aufgesteckt. Die Köpfe selbst sind verschwunden, vermutlich hat sie jemand unbemerkt mitgenommen. Die Gruppe ist mit einem Kamel im südlichen Seitenschiff aufgestellt. Sie ist noch auf dem Weg zum Stall, wo sie am Dreikönigstag eintrifft.

Pater Rockson hat den Verlust bemerkt. Vermutlich ist der Diebstahl oder die Sachbeschädigung am 28. Dezember passiert. Und vermutlich in der Zeit zwischen 13 und 19 Uhr. „Wir haben die Videobeobachtung ausgewertet, aber da war nichts zu erkennen“, sagte der Geschäftsführer des Katholisch-Sozialen Instituts, Roberto Rosso. An dem Tag hatten sehr viele Menschen den imposanten Bau besucht.

Krippenfiguren fehlen Köpfe: Von der Beute fehlt bislang jede Spur

Aufgefallen ist der Verlust am 29. Dezember. „Wir haben die Kirche auf links gedreht. Wir haben sogar in den Mülleimern nachgeschaut“, ergänzt er. Denn es hätte sich ja jemand einen dummen Scherz erlauben können. Von der Beute allerdings fehlt bislang jede Spur.

„Das ist doch ein Sakrileg“, ärgerte sich Sepp Martin vom Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Sankt Servatius. Er war zufällig im Pfarrbüro, als die Polizei sich meldete. Die hatte über eine Anfrage von den kopflosen Königen gehört und bislang noch keine Anzeige aufgenommen.

Die Wiederherstellung der Siegburger Figuren würde sehr teuer werden

Eine Streifenwagenbesatzung traf kurz darauf auf dem Michaelsberg ein und begutachtete die Figuren. Die Patres vom Karmel hatten eine pfiffige Zwischenlösung gefunden. Sie hatten die Fotos mit dem Schriftzug zusammengestellt und machten damit die Tat öffentlich. Nur ein König hatte seinen Kopf behalten. Eine Polizistin machte den Test, er saß allerdings ziemlich fest.

Zum Wert befragt erinnerte sich Rosso, dass vor etwa zwei Jahren einmal eine Reparatur nach einem Missgeschick notwendig gewesen war. Das sei teuer gewesen. „Wir reden von rund 1000 Euro pro Heiligem“, schätzte er die Kosten für die Wiederherstellung. Immerhin sind die Figuren recht alt. Die Anzeige gegen Unbekannt wurde aufgenommen. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise unter 02241/541-31 21.

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