Die lockere Atmosphäre, die ehrliche Küche und die persönliche Geschichte hinter dem Restaurant mache das Tapeña zu einem Ort, der mehr bietet als Tapas.
Südamerikanisches LebensgefühlIm Tapeña in Siegburg isst man unter Freunden

Das Restaurant Tapeña in Siegburg, Andrés Da Costa serviert eine Fidueá.
Copyright: Stefan Villinger
Ob in Spanien, Brasilien oder Argentinien – Andŕes Da Costa hat auf seinen Reisen eines immer gesucht: echte Lebensfreude. Die Offenheit, das Essen, das Miteinander – all das inspirierte ihn, dieses Lebensgefühl mit nach Siegburg zu bringen. Er eröffnete im Jahr 2018 das Restaurant Tapeña an der Holzgasse. Der kleine Spanier war immer gut besucht, aber die Ausstattung des Gastraumes entsprach nicht seinen Vorstellungen.
„Als das Ladenlokal an der Scherengasse zu pachten war, konnten wir nicht Nein sagen“, erinnert sich Da Costa. Umzüge von Restaurants bergen natürlich auch immer ein Risiko. „Aber wir waren uns sicher, dass unsere Stammkunden uns eine Chance am neuen Standort geben würden.“

Blick in den Gastraum des Tapeña in Siegburg.
Copyright: Stefan Villinger
Der Umzug im November 2023 war die richtige Entscheidung. Das Restaurant ist nach wie vor beliebt. Wer im Tapeña einen Tisch möchte, der sollte vorher reservieren. Die Menschen nicht nur aus Siegburg gehen gerne dorthin. Das Parkhaus Holzgasse direkt nebenan macht eine unkomplizierte Anfahrt möglich. Andŕes Da Costa hat südamerikanische Wurzeln. Als er zwei Jahre alt war, zog er mit seinen Eltern nach Windeck. Dort führten sie zuletzt das Restaurant La Cascada.
Andrés Da Costa arbeitete in Restaurants in Düsseldorf an Kö bevor er nach Siegburg kam
„Ich bin früh mit der Gastronomie in Berührung gekommen“, berichtet der heute 37-Jährige. Doch nach der Schule machte er lieber eine Lehre als Verfahrensmechaniker im Oberbergischen Kreis. Doch das genügte ihm nicht. Zur Weiterbildung als Maschinenbautechniker ging es 2013 nach Düsseldorf. Dort jobbte Da Costa immer wieder mal in der Gastronomie, um sich „was dazuzuverdienen.“ Es folgte eine Anstellung im Vertrieb eines Maschinenbauunternehmens.
„Aber irgendwie spürte ich, dass etwas in meinem Leben fehlt.“ Der junge Mann wollte die Welt sehen und beschloss, eine kreative Pause zu machen. Auf Reisen in vorzugsweise spanischsprachigen Ländern reifte langsam die Idee, ein eigenes Restaurant mit iberischer Küche zu eröffnen. „Ich hatte an der Kö in Düsseldorf gekellnert, aber die Lebensart der Menschen in und um Siegburg gefiel mir besser.“
Eine wichtige Unterstützung bei der Gründung des Restaurants war seine Familie. „Meine Mutter brillierte in der Küche, mein Vater half, wo er nur konnte und mein Bruder Sebastián unterstützte in der Küche, Service und Organisation.“ Diese Kombination war ideal. Da Costa ist ein Teamarbeiter, das ist für ihn wichtig. So kam er auch an seinen jetzigen Kompagnon.
Er kannte Max Diecks von der Weiterbildung aus Düsseldorf, zusammen hatten sie ein Projekt bei einem großen Automobilhersteller absolviert. „Wir verstanden uns prima und blieben in Kontakt. Als ich ihm vorschlug, ins Tapeña einzusteigen, musste er nicht lange überlegen. „Ich war mir sicher, dass ich mit Andrés gut zusammenarbeiten kann“, so Diecks. Im Juli 2021 fing er im alten Tapeña an. Dann stand der Umzug an. Drei Monate lang wurde das Lokal in der Scheerengasse im typischen mediterranen Stil grundlegend renoviert. Besonders gefreut hatte die beiden, dass alle Mitarbeiter tatkräftig mitangepackt hatten. „Wir kennen hier jede Ecke im Restaurant“, so Diecks.
Das Tapeña in Siegburg lebt auch von der Einfachheit seiner traditionellen spanischen Gerichte
„Wer das Tapeña besucht, kommt nicht nur wegen des Essens – sondern wegen des Gefühls“, sind sich beide sicher. „Wir wollen, dass sich unsere Gäste wohlfühlen – herzlich, lebendig, ungezwungen“. Die lockere Atmosphäre, die ehrliche Küche und die persönliche Geschichte hinter dem Restaurant mache das Tapeña zu einem Ort, der mehr biete als Tapas. „Wir leben von der Einfachheit unserer traditionellen Gerichte“, betont Da Costa. Dazu gehört zum Beispiel die Fidueá für 21,90 Euro pro Person. Ein typisch valencianisches Nudelgericht mit Meeresfrüchten. Es ist ähnlich wie eine Paella - nur ohne Reis. Umfangreich ist auch die Karte der kalten und heißen Tapas.
Der Name der Tapas-Bar „Tapena“ setzt sich aus den Wörtern „Ta“ für Tapas und „peña“ für Freundeskreis zusammen, also ein Ort, an dem man Tapas gemeinsam mit und unter Freunden genießt. Für die Weinauswahl sind beide Inhaber nach Spanien gereist und haben mehreren Kellereien in unterschiedlichen Anbaugebieten besucht. So gibt es im Restaurant den Rey Santo Verdejo aus Rueda für 25,90 Euro die Flasche, der rote El Camino aus Navarra im Baskenland hat denselben Preis. „Unsere Gäste können aber gerne immer einen Schluck vorher probieren, um zu testen, ob ihnen der Wein auch wirklich schmeckt“, verspricht Diecks. Einmal im Monat gibt es südamerikanische Live-Musik im Tapeña. Vor dem Lokal ist eine kleine Bühne aufgebaut. Wenn es regnet, dann findet die Veranstaltung im Innenbereich statt.