StadtfestTausende Menschen kamen nach Siegburg zum Feiern

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Blick in die mit Menschen vollgestopfte Fußgängerzone in Siegburg.

Die Fußgängerzone war beim Siegburger Stadtfest gut gefüllt.

Ein großes Fest mit 50 lokalen Vereinen und vielen Bands. Auch freundliche Hexen und Miniaturburgen lockten die Besucher. 

Hexen essen am liebsten Spaghetti mit Tomatensauce. Mit dieser Erkenntnis überraschten die Engelbert-Humperdinck-Freunde die Besucher der Stadtfests in der Fußgängerzone. René Böttcher und Christoph Wolf von der Studiobühne waren zum 25-jährigen Vereinsjubiläum in die Rolle der Hexe aus Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ geschlüpft und luden zum Speeddating unter freiem Himmel ein.

Ein großes Fest mit 50 lokalen Vereinen und vielen Bands in der Siegburger Innenstadt

Kinder stünden bei Hexen längst nicht mehr auf dem Speiseplan, beruhigte Böttcher seine jungen Gesprächspartner, von denen etliche schwer beeindruckt die Nähe ihrer Eltern suchten. Das Umstellen der Zaubertränke auf rein vegane Zutaten werde jedoch noch einige Zeit erfordern. Wer die kleine Mutprobe bei den glänzend aufgelegten Mimen überstand, wurde mit einem Lebkuchen belohnt, der mit Hänsel- und Gretel-Partituren verziert war.

René Böttcher mit violetter Perücke und Christoph Wolf mit pinker Perücke waren als Humperdincks Hexe beim Stadtfest in Siegburg im Einsatz.

René Böttcher (r.) und Christoph Wolf waren als Humperdincks Hexen beim Siegburger Stadtfest im Einsatz

Für das große Fest mit 50 lokalen Vereinen und genauso vielen Bands hatte die Stadt das Konzept nachjustiert. Die Vereinsmeile hatte man in der Zone Neue Poststraße/S-Carré verlegt und gestreckt, um Interessenten eine entspanntere Gesprächsatmosphäre mit den Vereinen und Initiativen zu ermöglichen. Hier standen unter anderen die Bundeswehr-Reservisten neben Vertretern der Beratungsstelle Check-it und des Anno-Gymnasiums.

Stefan Lübges zeigt eine kleine Burg aus Holz geschnitzt.

Stefan Lübges kreiert Miniaturen aus Holz und bietet sie beim Siegburger Stadtfest an.

Die Holzgasse war ganz von Kunst und Kunstgewerbe geprägt. Dort verwandelte Stefan Lübges Baumstücke, Korken und Holzpilze in Miniaturburgen. „Ich arbeite die Modelle konisch aus, so dass sie sich ineinanderschieben lassen und dann wie ein ganz normales Holzstück aussehen“, erklärte Lübges seine Arbeitsweise. Daneben konnten die Besucher im mobilen Atelier des Siegburger Bildhauers Markus Weisheit zu Hammer und Keil greifen. Hier stand eine Granitsäule, die eigens zum Stadtfest beschriftet werden sollte, ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt, wie es hieß.

Mischung beim Stadtfest in Siegburg mit vielfältigem Gastronomie-Angebot und Kirmes-Attraktionen

Auch hinter den Kulissen hatte sich einiges getan. Die Stadt war in die bestehenden Verträge der Stadtbetriebe eingestiegen und tritt nun selbst als Veranstalter auf. Zudem wurde mit Event-Organisator Markus Steffens ein Profi ins Boot geholt. Die Mischung stimmte, es gab ein vielfältiges Gastronomie-Angebot und Kirmes-Attraktionen, die besonders Familien ansprachen, dazu konnten sich lokale Dienstleister vorstellen. Auf drei Bühnen gab es neben Live-Musik auch Präsentationen örtlicher Vereine. 

Bürgermeister Stefan Rosemann nutzte die Gelegenheit, um auf der großen Bühne am Markt die Delegationen der Siegburger Partnerstädte zu begrüßen. Minuten später kam es an gleicher Stelle zu einer großen Schlägerei, kunstvoll inszeniert vom Taisho Sports Club.

Muslime, Katholiken und Protestanten kam beim Siegburger Stadtfest zu einer interkulturellen Andacht zusammen

Mindestens ebenso schweißtreibend war der Auftritt einiger Maskottchen, die in ihren Ganzkörper-Kostümen stundenlang Schwerstarbeit leisten mussten. Auf dem Programm standen aber auch stille Momente, etwa wenn Muslime, Katholiken und Protestanten zu einer interkulturellen Andacht zusammenkamen.

Nachwuchsautorin Gesche Lindenberg bietet ihren Siegburg-Krimi persönlich an.

Nachwuchsautorin Gesche Lindenberg vertrieb ihren Siegburg-Krimi ambulant.

Servatiuskantor Guido Harzen lud zu zwei Konzerten, in denen er ungewöhnliche Seiten seiner Orgel hörbar machte. Für das große Abschlusskonzert war die Band Hausmarke gebucht worden. Ob tatsächlich die von Bürgermeister Rosemann erhofften bis zu 100 000 Besucher ins Siegburger Zentrum gekommen sind, wird die Stadt erst in den kommenden Tagen vermelden. Gleiches gilt für die Information, ob das Stadtfest in diesem Jahr die erhofften schwarzen Zahlen erwirtschaftete.

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