KundgebungTausende setzen auf dem Siegburger Markt ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus

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Eine Demonstration auf einem Marktplatz. Menschen halten Protestschilder in die Höhe.

Dicht an dicht standen die Menschen auf dem Siegburger Markt.

Mehrere tausend Menschen gingen am Mittwochabend für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße.

Ermüdungserscheinungen in der dritten Woche der Demonstrationen für Demokratie? Nicht in Siegburg: Zwischen 1500 und 2000 Menschen, so schätzt die Polizei, waren am Mittwoch zum Markt gekommen. Vermutlich ging die Zahl noch deutlich darüber hinaus.

Erneut hatten Parteien, Kirchen, Vereine und Verbände den Schulterschluss gesucht. „Eine Frage der Haltung und nicht der politischen Meinung“ stelle sich im Augenblick, sagte Bürgermeister Stefan Rosemann.

Es ist Zeit für Arsch huh und Zäng ussenander.
Stefan Rosenmann, Siegburger Bürgermeister

Wenn, wie von einem führenden AfD-Kandidaten gefordert, 15 Millionen Menschen Deutschland verlassen müssten, könne jeder in seiner Nachbarschaft oder im Verein nachzählen, was das bedeute, sagte er.  „Es ist Zeit für Arsch huh und Zäng ussenander“.

Christa Feld, die für die  Flüchtlingsinitiative und den Flüchtlingsrat, aber auch für die Gewerkschaft GEW sprach, warnte: „Hitler hat das System nach der Machtübernahme in vier Wochen so umgebaut, dass er nicht mehr zu entmachten war.“

Teilnehmer einer Kundgebung auf einem Marktplatz. Ein weißes Gebäude ist in Regenbogenfarben angestrahlt.

In den Farben des Regenbogens erstrahlte die Fassade des Siegburger Stadtmuseums.

Die Demos machten Mut, dass es nicht wieder dazu komme. Integration sei viel Arbeit, räumte sie ein; „es dauert lange, bis ein Gesellenbrief da ist“. Aber auch aus der Wirtschaft warnten Stimmen vor dem Kurs der AfD.

Schon ganz früh in der Geschichte des Christentums habe sich der Gedanke der vielfältigen Kirche durchgesetzt, sagte Almut van Niekerk, die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein: „Unser Glaube hat etwas gegen Ausgrenzung“. Den Menschen auf dem Markt rief sie zu: „Macht keine faulen Kompromisse bei der Nächstenliebe.“ 

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