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Wie zu Omas ZeitenSiegburger Antikmarkt lud Sammler zum Bummeln ein

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Der Siegburger Antikmarkt gehört zur Reihe „Rhein-Antik“

Siegburg – Der April macht was er will. Doch an den Regenschauern und niedrigen Temperaturen störten sich gestern weder die Aussteller, noch Besucher des Siegburger Antikmarkt. Viele Passanten hatten Regenschirme dabei, die immer wieder aufgingen. Die rund 100 Sammler, die auf dem Marktplatz ihre Stände aufgebaut hatten, stapelten ihre Waren unter Pagoden oder arbeiteten zum Teil mit durchsichtigen Folien. So wanderte auch der 250 Euro teure Michael Jackson eines Troisdorfer Sammlers immer wieder unter den Stand und bei Sonnenschein stand er wieder draußen, angelehnt an einem Baum.

„Kronleuchter sind seit drei Jahren wieder ein absolutes Muss; die Leute wollen keine billige Ware aus großen Möbelhäusern, die dann schnell verbleicht“, so der Troisdorfer, der gleich sechs pompöse Lampen unter der Pagode hängen hatte. Aus Kristall müsse so ein Leuchter bei den jungen Menschen heute sein. „Der kleine Verträumte kostet 200“, fügt er an. Den Betrag für den Größten taxiert er derweil auf 650 Euro. 70 bis 80 Jahre alt seien die Exponate, einen der Kronleuchter schätzt er sogar auf ein Alter von 100 Jahren.

Gleich sechs pompöse Kronleuchter bot ein Troisdorfer Händler an.

Händler mit einem breiten Spektrum an Ware luden zum Bummeln über den Siegburger Markt ein. Manche Sammler und Händler hatten sich spezialisiert und boten überwiegend Objekte einer bestimmten Branche an, wie Teppiche, Tischdecken oder Bilder. Aber auch Pelzmäntel wurden feilgeboten und natürlich zahlreiche alte Gebrauchsgegenstände, die bis zur Biedermeier-Zeit zurückreichten.

Märkte in Frankreich als Vorbild

Schmuck, Töpfe, Vasen, Spazierstöcke, Kerzenständer – das Sortiment reicht von edel bis kurios. Ob restaurierte Schränke oder verbeultes Blechspielzeug, jeder konnte hier sein Schnäppchen finden. Auf das jüngere Publikum wartete eine umfangreiche Auswahl an original Kult-Objekten der 60er und 70er Jahre. Orangefarbene Bogenlampen oder Nierentische sind garantiert ein Blickfang in den heimischen vier Wänden. Schlagfertige Trödler und romantische Grammophon-Melodien schafften dabei eine Atmosphäre wie zu Omas Zeiten.

Der Siegburger Antikmarkt gehört zur Reihe „Rhein-Antik“. Das sind 27 Antik-, Kunst- und Designmärkte in diesem Jahr, die in regelmäßigen Abständen in Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis stattfinden. Als Vorbild dienen die stimmungsvollen Märkte in Frankreich, die buntes Marktleben mit außergewöhnlichem Warenangebot kombinieren. Damit nirgendwo versteckte Neuware verkauft wird, werden die Händler von den Veranstaltern genau geprüft. Der zweite Markt in diesem Jahr in Siegburg findet am 1. September statt.