EinbruchTroisdorfer stiehlt Katzenstreu aus Tierheim und erhält Geldstrafe

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Gebäude mit Tierheim-Schild

Der Angeklagte brach ins Troisdorfer Tierheim ein und stahl Katzenstreu.

Vier Pakete Katzenstreu entwendete ein 36-Jähriger aus dem Tierheim. Das Siegburger Amtsgericht verhängte eine Geldstrafe. 

Der Pflichtverteidiger hatte es eilig. „Wir haben das in acht Minuten durch“, sagte er zu Beginn eines kuriosen Prozesses. Zuvor hatte er wegen der unerwarteten Länge des vorherigen Verfahrens zweieinhalb Stunden warten müssen.   

Dann ging es in der Tat schnell. Der 36-jährige Angeklagte gab den Einbruch ins Troisdorfer Tierheim zu, wo er einen Tag vor seinem Geburtstag Katzenstreu im Wert von 40 Euro stahl. Die Quittung erhielt er neun Monate später: eine Geldstrafe in Höhe von 400 Euro (80 Tagessätze à fünf Euro).

Beute aus Troisdorfer Tierheim war für Katzen der Ex-Frau bestimmt 

Die Tat geschah im April 2022, die vier Pakete Katzenstreu seien für die Tiere seiner Ex-Frau bestimmt gewesen, sagte der Troisdorfer. Außer für den Hausfriedensbruch wurde er auch für ein zweites Delikt verurteilt: Im Oktober 2023 war der Mann mit einer kleinen Menge Drogen erwischt worden.

Überführt wurde der dreifache Familienvater, weil er mit den Arbeitshandschuhen den Bewegungsmelder im Tierheim stillgelegt hatte. Die Handschuhe, die er wegwarf, führten auf seine Spur. Darin hafteten Hautschuppen, aus denen die DNA abgelesen werden konnte. 

Troisdorfer trat Sozialstunden im Tierheim nicht an

Weil seine DNA bereits in einer zentralen Datei gespeichert worden war, konnte der Angeklagte identifiziert werden. Der Mann ist für die Justiz kein Unbekannter. „Sie sind seit 2013 vielfältig in Erscheinung getreten“, sagte Richterin Dr. Alexandra Pohl und zählte elf Eintragungen ins Strafregister auf, unter anderem Trunkenheit am Steuer und Drogenbesitz; wegen eines Raubs sitzt der Troisdorfer derzeit in Siegburg in Haft.

Er war zwar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, hatte aber die Auflagen nicht erfüllt. Kurios: Der Angeklagte sollte Sozialstunden im Tierheim ableisten, erschien dort aber nicht, so dass die Bewährung widerrufen wurde. 

Am 3. April wird er aus der Haft entlassen und soll auch wegen des Katzenstreu-Diebstahls nicht länger einsitzen. Sein Mandant gelobe Besserung, sagte der Anwalt. Dieser verzichte zudem auf die Rückgabe der Arbeitshandschuhe. 

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