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Demonstration2000 Arbeitnehmer fordern in Troisdorf mehr Gehalt

Lesezeit 2 Minuten
Demonstranten in roter Kleidung streiken für mehr Gehalt. Sie halten roten Fahnen in ihren Händen.

Etwa 2000 Demonstranten folgten dem Aufruf der IG Metall. 

Knapp 2000 Menschen sind in Troisdorf einem Aufruf der IG Metall gefolgt und auf die Straße gegangen. Unter ihnen waren auch Arbeiter aus dem von Schließung bedrohten ZF-Werk in Eitorf.

Laute Töne gab es am Montag in der Innenstadt. Die IG Metall hatte die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie aus dem Kreis und Bonn zu einem Warnstreik und einer Kundgebung aufgerufen. Knapp 2000 Gewerkschafter machten sich auf den Weg und versammelten sich zunächst auf dem Ursulaplatz, um von dort zum Rathaus zu ziehen.

Dort gab es genug Platz für Metaller. Auf ihrem Weg durch die Fußgängerzone machten sie sich stark für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Geld in der laufenden Tarifrunde für die kommenden zwölf Monate. Die Arbeitnehmer stehen offensichtlich hinter der Forderung ihrer Gewerkschaft. Die Arbeitgeber haben nach Angaben des 1. Bevollmächtigten der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg, Michael Korsmeier, in mehr als 20 Verhandlungen auf unterschiedlichen Ebenen noch kein Angebot gemacht, „mit dem wir leben können.“

Gewerkschafter lehnt Einmalzahlung ab

Zwar gebe es die Idee einer Einmalzahlung von 3000 Euro steuerfrei für 30 Monate. „Solche Einmalzahlungen sind wie Butter in der Sonne, sie schmelzen dahin“, rief er der Menge zu. Verbunden soll das aber sein mit der „Variabilisierung“ des Weihnachtsgeldes, vermutlich nach Wirtschaftslage.

Dann würden die Arbeitgeber bestimmen, ob und wie viel es zum Jahresende gebe, so Korsmeier. „Seit 2018 haben wir uns zurückgehalten, aber jetzt ist die wirtschaftliche Lage gut.“ Nach seinen Informationen ist die Mehrheit der Betriebe stabil durch die Krise gekommen. „Die Gewinne sprudeln“, wusste er zu berichten.

Erneute Verhandlungen in dieser Woche

Nur die Kaufkrafterhöhung bei den Arbeitnehmern könne der Rezession entgegen wirken. „Mehr cash in die Täsch“, sagte Korsmeier. In dieser Woche stehen weitere Verhandlungen an. Sollte es zu keinem Abschluss kommen, versprach der 1. Bevollmächtigte: „Dann müssen wir noch mal raus.“

Die Kampfbereitschaft scheint auf jeden Fall da zu sein. Im Demonstrationszug mit Schildern wie „Solidarität gewinnt!“, „Dafür streiten wir“ oder „Wir haben’s verdient“ machten auch ZF Sachs aus Eitorf sowie Boge Bonn auf ihre Situation aufmerksam. Beide Standorte sind von Schließung bedroht. Die Arbeitnehmer glauben nicht an einen Zufall dieser gleichzeitigen Ankündigungen. Für die Eitorfer gab es in der vergangenen Woche ein Hoffnungssignal. Zur Rettung des Standorts wurde ein Moratorium für ein Jahr ausgehandelt, um weitere Maßnahmen zum Erhalt zu entwickeln.