Wer Kinder fragt, was sie essen wollen, bekommt oft die gleichen Antworten. „Ich weiß nicht“, „hab keinen Hunger“ oder „ist mir egal“. Ihre eigenen Antworten geben Alexander und Petra Adscheid auf der Speisekarte ihres Restaurants Hof Wissem in Troisdorf: Da tragen die Gerichte „für die Großen von morgen“ entsprechende Namen.

Auf den Teller kommen dann zum Beispiel Chicken Nuggets mit Pommes und süß-saurem Dip („ist mir egal“), Tagliatelle mit Apfelmus und Rahmsoße („Irgendwas“) oder Pommes mit Mayo und Ketchup („kein Hunger“). Genau das Richtige, wenn Familien nach dem Besuch in einem der Museen in der Burg Wissem, einem Ausflug zum nahen Spielplatz oder in den Waldpark eine Stärkung suchen. „Eine super Lage“, bestätigt Petra Adscheid.

Troisdorfer Gäste kennen die neuen Pächter schon seit Jahrzehnten

„Man kennt uns“, freut sich Petra Adscheid über den gelungenen Start und den regen Zuspruch: Jahrzehntelang hatte die Familie das Ausflugslokal „Zur Siegfähre“ in Troisdorf-Bergheim geführt; Alexander Adscheid hatte das Lokal schon von den Eltern übernommen und selbst über 30 Jahre lang geführt. Im Oktober 2023 nahm er Abschied und verordnete sich eine auch der Gesundheit geschuldete Pause.

Er sei „eigentlich zu jung, um jetzt in Rente zu gehen“, erklärte Adscheid (57) im September. Länger habe er mit seiner Frau „ein bisschen was Kleineres“ gesucht – und in der Burg Wissem gefunden. Den „Gastro-Traum in Toplage“ hatte Gastronom Nunzio Orefice seit der Eröffnung der umgebauten Burg bewirtschaftet, der sein Restaurant „Quattro Passi“ im Mai 2024 an einen Nachfolger übergab. Der aber führte das Lokal nur wenige Monate, bevor er enttäuscht aufgab.

Vor der Eröffnung haben die Adscheids ordentlich investiert, eine neue Küche einbauen lassen und unter anderem neue Möbel angeschafft. 65 Personen finden drinnen Platz, im Sommer sollen bis zu 90 Personen auf der großen Terrasse bedient werden. Auch eine Ape, ein kleines italienisches Dreirad mit Ladeaufbau, hat Alexander Adscheid angeschafft und für seine Zwecke umbauen lassen. Er hofft, aus dem originellen Gefährt heraus kleine Sektempfänge für Hochzeitsgesellschaften ausrichten zu können: Das Trauzimmer des Standesamts ist nur eine Tür entfernt. 

„Gut deutsch-bürgerlich mit ein bisschen Crossover“ – so beschreibt das Pächter-Ehepaar die Ausrichtung der Küche: Auf der Speisekarte finden sich bei den Kleinigkeiten Klassiker wie Kartoffelcremesuppe (sechs Euro) oder Bruschetta mit verschiedenen Belägen; es gibt Ofenkartoffeln oder kalt aufgeschnittenes Roastbeef.

Schnitzel in verschiedenen Varianten – „Hof Wissem“ wird mit gebackenen Zwiebeln und Spiegelei serviert, „Florida“ mit Pfirsich, Ananas und Hollandaise – gibt es ebenso wie Rumpsteak, Burger oder Currywurst. Wer sich fleischlos ernähren möchte, kann sich am Salatteller mit gebratenem Ziegenkäse, Walnüssen und Honig (14,90 Euro) freuen oder an der veganen Bowl mit Falafel (17,90 Euro). Das Trendgericht in der großen Schale kann aber zum gleichen Preis auch mit Lachs oder Hähnchenbruststreifen geordert werden.

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Mit einer kleinen Auswahl Nachspeisen – warmer Apfelstrudel, Mousse au Chocolat und einige Eisbecher lässt sich das Menü im Hof Wissem beschließen. Wer mehr Süßes will, ist auf der anderen Hofseite richtig: Dort führt Konditorin Miriam Klöfer für die Adscheids das Hofcafé Wissem. Gemeinsam mit ihrem Team serviert sie hausgebackene Kuchen und Törtchen, außerdem hausgemachte frische Waffeln – auf Wunsch auch mit Kirschen, Sahne und Eis.