RathauserstürmungTroisdorfer Kinder erobern Bibers Amtssitz

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Die Kinder entrissen Bürgermeister Alexander Biber den Schlüssel.

Die Kinder entrissen Bürgermeister Alexander Biber den Schlüssel.

Fünf Dreigestirne trafen sich pünktlich um 11.11 Uhr auf dem Rathausvorplatz. 

Gut zwölf Minuten konnte der Troisdorfer Bürgermeister Alexander Biber dem Druck der Karnevalisten am Sonntagmorgen standhalten. Dann waren es die Kinder, die ihm mittels einer Geisel und lautem Schreien das begehrte Objekt bei der traditionellen Rathauserstürmung entlockten.

Fünf Dreigestirne und Hunderte von Närrinnen und Narren aus allen Karnevalsgesellschaften sorgten sogar dafür, dass die Kölner Straße kurzfristig gesperrt wurde. Sie belagerten um 11.11 Uhr traditionell auf dem Rathausvorplatz die Hochburg der Politik. Der Bürgermeister hielt lange fest den Schlüssel in der Hand und versuchte wortgewandt, mit Unterstützung einiger Kollegen den Amtssitz zu verteidigen. 

Eschmars Prinz Pe I. forderte die Amtsspitze zur Aufgabe auf.

Eschmars Prinz Pe I. forderte die Amtsspitze zur Aufgabe auf.

Der Eschmarer Prinz Pe I. begann mit der Forderung: „Gib uns den Schlüssel dieser Stadt.“ „Warum willst du den haben? Da ist ein Virus drauf“, erwiderte Biber. „Ich hab' eine Firewall“, erwiderte der Prinz. 

Unterstützung bekamen die Eschmarer Knallköpp von den Dreigestirnen aus Müllekoven, Spich und Troisdorf. Deren Prinz Pradeep I. versuchte es mit den Temperaturen. Die aus Sri Lanka stammende Tollität betonte: „Ich komme aus einem warmen Land. Hier ist es kalt, lass uns rein“, sagte er. „Das ist ja herzerweichend, aber deine Jungfrau sieht schon sehr verfroren aus“, entgegnete Biber.  

Auch Troisdorfs Prinz Pradeep I. versuchte sich Einlass ins Rathaus zu verschaffen.

Auch Troisdorfs Prinz Pradeep I. versuchte sich Einlass ins Rathaus zu verschaffen.

Nachdem er von den Jungfrauen gebützt worden war, waren es  letztendlich die Angestellten des Bürgermeisters, die ihn in die Knie zwangen. Der Troisdorfer Bauer Ingo suchte seine Frau, und das Gefolge fand sie hinter dem Bürgermeister mit dem Schlüssel in der Hand.   

Bützje von den Jungfrauen gab es für den Bürgermeister.

Bützje von den Jungfrauen gab es für den Bürgermeister.

Schlussendlich war es die Jungfrau Luana aus dem Kinder-Dreigestirn von der Hütte, die eine weitere Geisel präsentierte. In Vertretung ihres Prinzen Ben I., der erst am Morgen zum einwöchigen Ski-Aufenthalt nach Obertauern aufgebrochen war, drohte sie dem Bürgermeister, dass er als Nubbel ausgetauscht werde. „Die Statur habe ich ja“, unternahm Biber einen letzten Versuch der Verteidigung.   

Dann zog Luana den letzten Trumpf aus dem Ärmel und rief alle Kinder nach vorn. Dem lauten Geschrei und Krach konnte Biber nicht widerstehen. „Das ist ja genauso laut wie im Stadtrat“, stellte er fest, hatte offenbar endlich die Nase voll und übergab den symbolischen Schlüssel und das Stadtsäckel an die Kleinsten.

Hunderte Karnevalisten tummelten sich nach der Rathauserstürmung im Foyer.

Hunderte Karnevalisten tummelten sich nach der Rathauserstürmung im Foyer.

Die Jecken hatten endgültig die Macht übernommen, strömten in den Amtssitz, und im knubbelvollen Rathaus ging das Programm weiter.   

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