Wasserleitung geplatztLand unter in Spicher Wohngebiet – Brühe richtet Schäden an

THW-Leute pumpten das Wasser nahe der Baugrube ab.
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Troisdorf – Rund vier Millionen Liter Wasser ergossen sich nach derzeitigen Schätzungen am Montagmorgen in Keller, Wiesen, Gärten und eine Baugrube an den Spicher Straßen Zur Hardt und Brückenstraße.
Nach derzeitigen Ermittlungen war an der Baugrube gegenüber des Burgparks Haus Broich gegen 4 Uhr eine Hauptleitung geplatzt. Der Wasserdruck muss enorm gewesen sein, denn er riss Teile des Gehweges weg.
Frau fassungslos
Als Silke Alter um 5.30 Uhr aufstand, vernahm sie ein Plätschern. Da es kein Regen sein konnte, wollte die junge Mutter im Keller dem Geräusch auf die Spur kommen. Als sie den Lichtschalter betätigte, flogen die Sicherungen raus.

Wiesen, Gärten, Keller und eine große Baugrube an der Straße Zur Hardt in Spich waren überflutet.
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Im Schein einer Taschenlampe sah sie, was geschehen war und erschrak: Rund einen Meter hoch stand die braune Brühe in den Kellerräumen. Zwischen zahlreichen Spielsachen, Bekleidung, Papier kam der fassungslosen Frau auch die Kühltruhe entgegen geschwommen.
Als das Wasser abgepumpt und abgelaufen war, wurde das Ausmaß deutlich. „Wie nach einem Bombenangriff“ beschrieb Ehemann Timo Alter den Zustand. Die Heizung sei ebenso zerstört wie Waschmaschine, Kühltruhe und andere Haushaltsgeräte und Maschinen.
Zu der Zeit, als Silke Alter den Schaden entdeckte, war die Feuerwehr Troisdorf bereits knapp eine Stunde im Einsatz, hatte ein Pferd aus einer Koppel gerettet, die neben der Schadensstelle liegt und die ebenso überflutet wurde wie die angrenzende Baugrube.
Bis der Bereitschaftsdienst der Stadtwerke die Versorgungsleitung absperrte, waren 4000 Kubikmeter Wasser ausgelaufen, rund 25 000 Badewannenfüllungen, wie Alexander Drechsler, Abteilungsleiter Technik/Netze, ausrechnete.

THW-Leute pumpten das Wasser nahe der Baugrube ab. Der Swimmingpool der Familie Heinen wurde überflutet, der Wasserdruck beschädigte die Wände stark.
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Gegen 11 Uhr rückte das Technische Hilfswerk mit rund 20 Kräften und einer sogenannten Großpumpe an, mit der pro Minute 5000 Liter Wasser gefördert werden können. Mittlerweile war das Wasser aus den Straßen abgelaufen oder wie im Burgpark versickert.
Die riesige Wasseransammlung der Baugrube und der Wiese wurde in dicken Schläuchen in einen Hauptkanal in der Brückenstraße gepumpt.
Dort waren mehrere Häuser betroffen. So das der Familie Heinen, deren Garten einschließlich des Swimmingpools überflutet wurde. Helga Heinen zeigte das Ausmaß. Der Wasserdruck hatte die Seitenwände unterspült und eingedrückt.
Ein Teil ihrer Gartenteichfische schwamm im dem einem See gleichenden Garten von Nachbar Michael Ramisch. Auch bei ihm stand Wasser im Keller, zerstörte Einrichtung und Motorradbekleidung.