StadtwerkeVerein „Leben mit Krebs“ zeigt Werke bei einer Ausstellung in Troisdorf

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Loni Buhr vor ihrem Gemälde.

Loni Buhr malt seit 2010, ein Jahr später erkrankte sie an Krebs. In ihren Bildern verarbeitet sie diesen Lebensabschnitt.

Bei den Stadtwerken Troisdorf können Interessierte insgesamt 40 berührende Bilder von Betroffenen besichtigen.

Eine Vernissage ohne Kunst und doch mit Kunstwerken? „Es geht hier darum, wie das mit der Kunst einmal angefangen hat, wo sie eine grandiose Heilung hat, wo sich die einen den anderen mitteilen.“ So sieht Konrad Beikircher die Bilder, die derzeit im Rahmen der Ausstellung des Vereins „Leben mit Krebs“ in der Hauptstelle der Troisdorfer Stadtwerke zu sehen sind.

Bei der Vernissage spannte der Kabarettist den Bogen in die Steinzeit, zur Höhlenmalerei und lieferte die rheinische Betrachtungsweise steinzeitlicher Kommunikationsinstrumente gleich mit: „Drissejal, da ging es nicht darum, dass die eine Höhle bessere Bilder hat als die andere.“ Beikircher ist dem Verein um Vorsitzende Beate Schoenen seit vielen Jahren verbunden, unterstützt die Gruppe mit Benefizkonzerten. „Das Malen heilt nicht, aber es hilft.“ Marlies Dabofen zeigte sich fasziniert von Schütttechniken, vom Meer und von der spannenden Reise durch das Malen: „Man weiß nicht, was dabei herauskommt.“

Kunstausstellung bei den Stadtwerken Troisdorf: 40 Bilder sind zu sehen

Mit 18 Jahren erkrankte die heute 63-Jährige an Krebs, gilt schon lange als geheilt und lebt dennoch damit. Auch sie gehört zu der Gruppe, die in Workshops und Kursen unter der Leitung der Mucher Künstlerin, Kunstpädagogin und Kunsttherapeutin Daniela Knipp zusammenfindet und die insgesamt 40 berührenden Bilder bis zum 25. August im Gebäude an der Poststraße 105 präsentiert, allesamt berührend und dem Leben auf der Spur.

Loni Buhr (64) malt seit 2010. Ein Jahr später erfuhr sie von ihrer Krankheit. Immer, wenn Pinsel, Farbe und Leinwand die Hauptrolle spielten, konnte sie alles loslassen, die Krankheit für eine Weile vergessen. In die Ausstellung hat die Eschmarerin ihre „schwarzen Raben“ mitgebracht, unverkäufliche Erinnerungen und Wegbegleiter in einem Lebensabschnitt, die ihr in der künstlerischen Auseinandersetzung Kraft und Mut verliehen.

Stichworte, die auch auf Silvia Klein zutreffen. „Der Flug der Möwe“ drückt ihre Sehnsucht nach Weite, Freiheit und dem Herzensort Texel aus. Das Motiv sollte sie später auf einer Postkarte entdecken. Ein „Energiebild“ hat sie ebenfalls ausgestellt, das, wie sie sagte, ihr Kraft gibt. Als ihr Ehemann im vergangenen Jahr an Krebs starb, malte sie ein Trauerbild, verarbeitete die eigene Krebserkrankung sowie den Verlust und gab dem Bild den Titel „Explodierende Gefühle“. Das Malen ist ein Ventil für sie, die Staffelei gehört zum Lebensalltag der Siegburgerin.

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