Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe musste kontrolliert gesprengt werden. Der Bahnverkehr wurde wieder freigegeben.
Weltkriegsbombe gefundenBlindgänger in Troisdorf musste gesprengt werden

Feuerwehr und Ordnungsamt liefen durch die Straßen und informierten die Anwohner über die bevorstehende Sprengung der Weltkriegsbombe in Troisdorf.
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In Troisdorf ist am Montag, 24. November, auf einem Grundstück an der Moselstraße 67 bei routinemäßigen Sondierungen eine 250 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe gefunden worden. Ein auf Kampfmittel spezialisiertes Tiefbauunternehmen hatte die Bombe ausgegraben. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst begutachtete den Fundort sowie den Blindgänger, der mit chemischem Langzeitzünder ausgestattet ist. Dann entschieden die Kampfmittelexperten: Der Blindgänger muss noch am selben Abend gesprengt werden.
Die Bombe lag in einem Garagenhof hinter einem Mehrfamilienhaus. Für die Sprengung wurde ein Räumradius von 500 Metern eingerichtet. Betroffen waren viele Straßen im Stadtbezirk Troisdorf-West. Die Sprengung erfolgte gegen 21 Uhr.
Für die Sprengung wurde auch die Bundesstraße 8 in Troisdorf gesperrt
Insgesamt waren rund 4800 Personen von der Evakuierung betroffen, teilte die Stadt mit. Anwohnende sowie Personen, die sich im betroffenen Bereich aufhalten, mussten die Sperrzone verlassen. 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Ordnungsamt liefen durch die Straßen und klingelten an den Häusern. Nicht alle Anwohnende hatten bereits von der Bombe und der Evakuierung erfahren. Die meisten nahmen die Aufforderung zum Verlassen ihrer Wohnung jedoch an und packten ihre Sachen. 20 Menschen mussten mit Krankentransportwagen aus der Räumzone gebracht werden, sie wurden vom Rettungsdienst betreut.

In der Troisdorfer Stadthalle waren rund 420 Menschen untergebracht, die wegen des Bombenfunds ihre Wohnungen verlassen mussten.
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Rund 420 Personen hatten sich in der Stadthalle in der Kölner Straße eingefunden, die als Sammelpunkt eingerichtet wurde, teilte Stadtsprecher Marc Eickelmann mit. Sie saßen im Foyer auf Stühlen, an Tischen, Ältere, Familien, Hunde, alles dabei. Sie wurden mit Getränken und Lebensmitteln versorgt und vom Deutschen Roten Kreuz und den Maltesern registriert.

Ein Bagger eines spezialisierten Tiefbauunternehmens steht in dem Hinterhof, wo der Blindgänger entdeckt wurde.
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An der Fundstelle der Bombe an der Ecke Moselstraße/Blücherstraße hatten Arbeiter Lichtmasten aufgestellt, mehrere Container-Lkw lieferten Big Bags mit Sand an, um die Erschütterung abzufedern – die Bombe lag unmittelbar neben Wohnhäusern. Bewacht von der Polizei durfte sich niemand Unbefugtes mehr dem Bereich nähern.

Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes und des Ordnungsamts stehen vor dem betroffenen Haus.
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Für die Sprengung wurde teilweise auch die Bundesstraße 8 gesperrt sowie der Luftraum über dem Bereich. Auch die Bahnstrecke lag im Radius: Sie wurde aber erst kurz vor der Sprengung gesperrt. Als die Straßen im Räumungsradius soweit leer waren, fuhren die Einsatzkräfte sie zur Sicherheit noch einmal ab und machten Durchsagen zur bevorstehenden Sprengung per Lautsprecher. Dann erfolgte auch eine Meldung über die Warn-App Nina.
