BebauungWohnungen statt Rüstung – Troisdorfer Grüne gegen Verkauf von Dynamit Nobel-Areal

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Die Zufahrt zu einem Industriegelände. Links stehen Fabrikgebäude, rechts eine Informationssäule mit den Namen ansässiger Firmen.

Auf dem ehemaligen Gelände von Dynamit Nobel will das Unternehmen Diehl Defence seinen Produktionsstandort erheblich ausbauen,

Die Firma Diehl Defence plant den Ausbau ihrer Produktion von Zündern und Explosivstoffen in Troisdorf.

Die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen im Troisdorfer Stadtrat wollen auf dem ehemaligen Dynamit Nobel-Gelände am Rande der Innenstadt langfristig Wohnbebauung schaffen. Einem Verkauf weiterer Flächen an das Rüstungsunternehmen Diehl Defence erteilten sie eine Absage. Zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Denkmalschutz beantragen sie die Aufstellung eines entsprechenden Flächennutzungs- und eines Bebauungsplanes für das Areal.

Stadt Troisdorf soll Veränderungssperre erlassen

Bis zur Fertigstellung eines solchen Entwurfs solle die Stadt eine Veränderungssperre erlassen, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung. Damit könnten nicht – etwa durch den derzeit diskutierten Verkauf oder Investitionen am Standort – Fakten geschaffen werden. 

So bekomme der Stadtrat Handlungsfreiheit und könne „in Ruhe über die mittel- und langfristige Nutzung dieser wertvollen Fläche in der Innenstadt entscheiden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Thomas Möws. Unterdessen solle die Stadt einen langfristigen Mietvertrag mit Diehl Defence aushandeln.

Absage der Grünen an einen weiteren Grundstücksverkauf

Es solle, so Möws, den derzeit ansässigen Unternehmen einen „sozialverträglichen Ausstieg“ ermöglichen, „ohne weite Teile der Belegschaft kündigen zu müssen“. Einem Ausbau der Produktion von Diehl am Standort Troisdorf erteilen die Grünen eine Absage. 

Die Troisdorfer Grünen seien mit Blick auf die Weltlage „bereit zu akzeptieren, dass die Produktion weitergeht“.  „Herr des Verfahrens zu werden und den Status Quo zu erhalten“ sind aber laut Möws die Ziele des Antrags: Am Ende eines vielleicht zehn oder zwanzig Jahre laufenden Vertrags solle es möglich sein zu schauen, „ob die Produktion da noch nötig ist“.

Langfristig wie der geforderte Mietvertrag sei auch die Gesamtsicht auf das Projekt angelegt, hieß es am Donnerstag. Es sei den Grünen „klar, dass die Umsetzung des städtischen Zieles Wohnbebauung angesichts der immensen Sanierungskosten ein aufwendiges und auf viele Jahre ausgelegtes Projekt werden wird“, erklärten die Parteivorsitzenden Ulrike Pick und Erkan Zorlu.

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