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Im Rhein-Sieg-KreisDas verdienen die Chefs von öffentlich-rechtlichen Unternehmen

Lesezeit 2 Minuten
Alexander Wüerst

Spitzenreiter Alexander Wüerst

  1. Der Vorsitzende des Vorstandes der Kreissparkasse kassierte im letzten Jahr 868 000 Euro.
  2. Sein Stellvertreter Josef Hastrich brachte es auf insgesamt 741 000 Euro.

Rhein-Sieg-Kreis – Eindeutiger Spitzenreiter bei den Gehältern der Spitzenkräfte von öffentlich-rechtlichen Unternehmen und anderer Gesellschaften im Besitz der öffentlichen Hand ist einer, der seinen Schreibtisch gar nicht im Kreisgebiet hat.

Dieser steht in Köln, aber häufig ist Alexander Wüerst in den vier Landkreisen unterwegs, die zur Kreissparkasse Köln gehören, darunter der Rhein-Sieg-Kreis. Wüerst verdiente laut Geschäftsbericht 2014 als Vorsitzender des Vorstandes 758 000 Euro, hinzu kamen 74 000 Euro erfolgsabhängiger Leistungszulagen und 36 000 Euro sonstiger Vergütungen. Macht zusammen 868 000 Euro.

Sein Stellvertreter Josef Hastrich brachte es auf insgesamt 741 000 Euro, und der mit ihm 2003 bei der Fusion der einst eigenständigen Kreissparkasse Siegburg mit der KSK Köln als Vorstandsmitglied gewechselte Wolfgang Schmitz auf 685 000 Euro.

Da können die kreiseigenen Gesellschaften nicht mithalten, auch wenn dort das Salär ebenfalls noch weit über dem Durchschnittseinkommen liegt.

Vorständin erhält 192 000 Euro

So auch bei der Rhein-Sieg-Abfallwirtschafts-Gesellschaft (RSAG): Ebenfalls im Jahr 2014 verdiente die Chefin, offiziell „Vorständin“ genannte, Ludgera Decking dort 192 000 Euro, davon betrug der variable Vergütungsanteil 20 000 Euro.

Ludgera Decking

Ludgera Decking, Geschäftsführerin von der RSAG

Ebenso hauptamtliche Geschäftsführer wie in privaten Unternehmen hat auch die kreiseigene Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG). Geschäftsführer Michael Reinhardt steht im letzten verfügbaren Geschäftsbericht mit einem Jahresgehalt von 135 000 Euro und sein Geschäftsführerkollege Bernd Lescrinier mit 100 000 Euro.

Auf 150 000 Euro bringt es der Geschäftsführer des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV), Norbert Eckschlag, in Siegburg, der für sauberes und gutes Trinkwasser von über 800 000 Menschen in der Region, inklusive Bonn, verantwortlich ist.

WTV-Geschäftsführer Norbert Eckschlag

Wahlbeamte dürfen nur 6000 Euro jährlich dazuverdienen

André Kuchheuser, Geschäftsführer der Siegburger Stadtbetriebe AöR, wurde gerade erst von der Landes-Besoldungsgruppe B 4 auf B 5 „befördert“, wie er sagt. Mithin steigt sein Monatsgehalt von brutto 7550,87 Euro auf 8024,50 Euro. Die Höherstufung sei zwar anders als beim Gehalt des Bürgermeisters bei ihm nicht zwingend von der Einwohnerzahl ab 40 000 pro Monat abhängig gewesen, habe der Verwaltungsrat aber aus Gründen der Gleichbehandlung aller städtischen Beamten so einstimmig beschlossen.

EVG Sankt Augustin: Geschäftsführer Marcus Lübken übt dieses Amt als Nebentätigkeit aus. Wahlbeamte (Beigeordnete) dürfen wie alle Beamten nur 6000 Euro jährlich hinzuverdienen.

Deutlich besser gestellt sind da die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Troisdorf – die allerdings ihre Aufgaben auch nicht als Nebentätigkeit wahrnehmen. Peter Blatzheim erhielt laut Geschäftsbericht 2014 der städtischen Holding Troikomm 258 150 Euro an festen Bezügen; hinzu kamen Tantiemen sowie Sach- und sonstige Bezüge, insgesamt 282 274 Euro.

Seine Geschäftsführerkollegin Andrea Vogt erhielt demnach ein Fixum von 162 000 Euro, in Summe wurden ihr 176 000 Euro überwiesen. (red)