Meteorologe Dr. Karsten Brandt schreibt regelmäßig eine Kolumne über regionale Wetterverhältnisse im Rhein-Sieg-Kreis.
WettereckeGewitter und Schauer bleiben in Rhein-Sieg bis in den August

Dunkle Regenwolken ziehen über ein Feld mit blühenden Sonnenblumen: Immer wieder gibt es jetzt Regen und Gewitter.
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Wenn die Hundstage beginnen – zwischen dem 23. Juli und dem 23. August – denken viele an sengende Hitze und flirrende Luft. Doch was hat unser Lieblingsvierbeiner eigentlich mit dem Wetter am Hut?
Der Begriff „Hundstage“ stammt nicht etwa daher, dass wir uns bei Hitze hundemüde oder hundeelend fühlen. Namensgeber ist vielmehr das Sternbild „Großer Hund“ mit dem besonders hellen Stern Sirius. Dieser ist in dieser Jahreszeit bereits in der Morgendämmerung zu sehen – direkt neben der Sonne. Schon in der Antike verband man sein Auftauchen mit den heißesten Tagen des Jahres.
An der Wetterstation am Rotter See in Troisdorf wurden in diesem Jahr 1556 Sonnenstunden gezählt
Und tatsächlich: Die Hundstage läuten traditionell die heißeste Phase des Sommers ein – und damit auch die Zeit der süßen Brombeeren. Entlang der Wegränder im Rhein-Sieg-Kreis reifen derzeit große, aromatische Früchte und machen uns schmackhaft deutlich, wie viel Sonne uns der Sommer 2025 bislang beschert hat. An der Wetterstation am Rotter See in Troisdorf wurden bis zum 23. Juli bereits 561 Sonnenstunden gezählt – im gesamten Jahr 2025 kamen hier bislang sogar schon 1556 Sonnenstunden zusammen.

Der heiße Sommer hat auch sein Gutes: Die Brombeeren reifen und sind süß.
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Auch die Temperaturen zeigten sich in der Region sommerlich: Der Juni war mit einer Durchschnittstemperatur von 20,5 Grad am Rotter See außergewöhnlich warm (2,5 Grad wärmer als im Zeitraum 2011 bis 2019); in Bad Honnef-Aegidienberg wurde eine Tagesmitteltemperatur von 20,0 Grad (ein Plus von 2,6 Grad) gemessen.
Der Juli startete mit Hitze bis zu 40 Grad, bevor Westwinde die Temperaturen wieder ordentlich drückten. Trotzdem lag die Durchschnittstemperatur in Troisdorf im Juli bisher bei beachtlichen 21,0 Grad. Dies ist etwa ein Grad über dem Durchschnitt von 2011 bis 2019.
Trotz der Hundstage ist keine neue Hitzewelle in Rhein-Sieg in Sicht
Der Sommer 2025 hat weiterhin ein Problem mit der Trockenheit: Beim Regen herrscht noch immer deutlicher Nachholbedarf. Seit dem 1. Juni fielen am Rotter See nur 86 Liter pro Quadratmeter – und das nach einem bereits viel zu trockenem Start ins Sommerhalbjahr. Ein Drittel des üblichen Regens fehlte schon nach dem Frühling.

Die Niederschlagskarte zeigt die akkumulierten Regenmengen in Europa bis zum 7. August nach dem US-amerikanischen GFS-Prognosemodell.
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Andere Stationen im Kreisgebiet verzeichneten seit Anfang Juni zwar insgesamt höhere Regenmengen, dennoch bewegen sich auch diese Summen unter dem langjährigen Schnitt: In Eitorf fielen 136 Liter pro Quadratmeter, in Lohmar 126 Liter pro Quadratmeter und in Hennef 107 Liter pro Quadratmeter.
Für den weiteren Verlauf bis in den August erwarte ich beim Niederschlagsdefizit zumindest punktuell Entlastung. Gewitter und Schauer begleiten uns voraussichtlich bis über den Monatswechsel hinweg, eine neue Hitzewelle erst einmal nicht in Sicht.