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Spezialeinheiten der PolizeiSEK-Kommandoführer in NRW klagen über schlechte Ausstattung

Lesezeit 2 Minuten

Mitglieder eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei in Köln

Düsseldorf – Die Spezialeinsatzkommandos in NRW schlagen Alarm: Die Kommandoführer der 18 SEK-Einheiten in Nordrhein-Westfalen halten die Einsatzfähigkeit ihrer Elitepolizisten laut einem Bericht der Rheinischen Post für „stark eingeschränkt“.

Das teilten die Einsatzleiter in einem Brandbrief mit. Darin äußern sie ihre Sorge, dass die Einheiten aufgrund der schlechten Ausstattung nicht ausreichend auf Gefahrenlagen reagieren können. „Bei Betrachtung der aktuellen Ereignisse in Europa (...) bleibt festzustellen, dass die Spezialeinsatzkommandos heute nicht über die erforderliche Ausstattung/Ausrüstung zur Bewältigung dieser Lagen verfügen!“, teilten die Kommandoführer in dem Schreiben mit. Sie nehmen dabei unter anderem Bezug auf den „Charlie Hebdo“-Terroranschlag vom 7. Januar in Paris.

Die Kommandoführer drängen auf ein acht Punkte umfassendes Sofortmaßnahmenpaket, um die Handlungsfähigkeit der 18 SEK in NRW wieder herzustellen. Unter anderem fordern sie die „Beschleunigung des laufenden Beschaffungsverfahrens von ballistischen Überziehschutzwesten“ sowie den Ersatz ihrer Weichkern-Munition durch Hartkern-Munition für den Einsatz gegen Täter, die ebenfalls schusshemmende Westen tragen.

NRW-Innenministerium reagiert

Das NRW-Innenministerium reagiert mit Unverständnis auf den Vorstoß. Die Darstellung in dem Brief sei nicht mehr auf dem aktuellen Stand.

NRW-Polizeiinspekteur Bernd Heinen betonte am Dienstag in einer Stellungnahme, man habe sich damals mit den SEK-Leitern besprochen. Die Weiterentwicklung der Ausrüstung sei auf den Weg gebracht worden. „Es ist unser Ziel, die Ausrüstung der SEK permanent verbessern. Dazu gehört die persönliche Ausstattung wie Schutzwesten und Helme“, betonte Heinen. „Wir wollen den bestmöglichen Schutz für die Polizisten in den Spezialeinheiten.“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland will über eine parlamentarische Anfrage klären, „welche Defizite der Ausrüstung bekannt sind und wie und wann sie abgestellt werden.“ (red)