Sparsame Lichter und Öko-Strom: Riesen-Kirmes trotzt Krise
Düsseldorf – Alles dreht sich, blinkt und schallt: Dennoch trotzt die riesige Düsseldorfer Rheinkirmes vom kommenden Freitag an (15. Juli) der aktuellen Energiekrise. Der Grund: Die meisten Fahrgeschäfte haben inzwischen laut den Kirmesveranstaltern auf sparsame LED-Beleuchtung umgerüstet. Die Stadtwerke versichern, dass die Versorgungssicherheit der Kirmes gewährleistet ist.
Die Schausteller wollen ihre Preise nur moderat anheben. Das Volksfest mit 4 Millionen erwarteten Gästen findet pandemiebedingt das erste Mal seit 2019 wieder statt.
Vor drei Jahren hatten die Stadtwerke den Energieverbrauch noch mit 800.000 Kilowattstunden für zehn Tage veranschlagt. Das entspreche der Menge, die 250 Familien im Jahr an Strom benötigten. Zu aktuellen Verbräuchen könne man wegen der langen Pause keine Angaben machen, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke. Gespeist werden soll die Kirmes wie seit Jahren mit Ökostrom.
Tatsächlich beleuchten die meisten Schausteller ihre Fahrgeschäfte inzwischen mit LED, die weniger Energie verbrauchen als klassische Glühbirnen. So leuchten alleine am „Bayern-Tower” laut der Betreiberfirma Kaiser mehrere Tausend LED-Lampen. Der Antrieb des XXL-Kettenkarussells sei besonders energieeffizient. Was am Ende tatsächlich an Stromkosten auf die Schausteller zukommt, wissen sie nicht.
Durch Inflation und Mangel sind zurzeit auch Bratwürste, Zucker für die Watte, Papier für Lose, Sicherheitspersonal und auch Zutaten für Alt-Bier teurer. Dass das 0,25-Glas in manchem Festzelt erstmals die 3 Euro-Marke knackt, sorgte jüngst in sozialen Netzwerken für Aufruhr.
Die Kirmesleute wollten ihre Mehrkosten nach eigenen Angaben aber „nicht 1:1 weiter geben”, erklärte der 1. Vorsitzende des Schaustellerverbands, Oliver Wilmering. Die Preiserhöhungen lägen für Fahrgeschäfte im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit teilweise zum Beispiel bei 50 Cent. „Es soll alles so volkstümlich wie möglich bleiben”, sagte Wilmering der dpa.
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