Ein Projekt mit VorzeigecharakterAlicia Klein ist neue Klimapatin

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Über die Ernennung zur Klimapatin freut sich Alica Klein mit ihrem Mann Mathias (r.).

Rheinbach – Für die energieeffiziente und am Klimaschutz orientierte Kernsanierung ihres Bungalows aus dem Jahr 1966 wurde die Rheinbacherin Alicia Klein zur Klimapatin 2022 ernannt. Die personalisierte Glasstele übergab Professor Dr. Hermann Schlagheck aus Swisttal. Der Leiter der Rhein-Voreifel Projektgruppe „Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Klimaschutz“ erklärte, dass die Familie alle derzeitigen Möglichkeiten genutzt habe, um ihr Haus auf die Zukunft auszurichten.

Der Preis besitzt hohe Symbolkraft

Die Maßnahmen, zu denen unter anderem eine Eisspeicherheizung, eine Photovoltaikanlage, Wärmedämmung und -pumpe sowie eine kontrollierte Wohnraumlüftung zählen, habe Vorbildcharakter: „Wir wünschen uns als Netzwerk der Klimapaten, dass sich viele Mitbürgerinnen und Mitbürger an Ihrem Engagement ein Beispiel nehmen.“ Alicia Klein war dankbar, „Inspiration für hoffentlich ganz viele“ sein zu können: „Die Symbolkraft des Preises ist hoch für mich.“

Ihr Dank richtete sich vor allem an ihre Eltern, welche die Planung weitsichtig vorangetrieben und ihr Verhaltensweisen zum Schutz des Klimas in die Wiege gelegt hätten. Dazu zählten eine sinnvolle Einstellung der Heizung, das Ausschalten des Lichts sowie das Entfernen von Stromgeräten aus der Steckdose: „Auch Energiesparmodi verbrauchen Strom“. Wie ihr Mann Mathias (32 Jahre) arbeitet die 29-Jährige in der Versicherungsbranche.

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Unterstützung bei der Sanierung erhielt das Paar von Ingrid und Otmar Klein, die den Bungalow 2013 gekauft hatten. Bei der Sanierung von Vorteil seien die handwerklichen Kenntnisse ihres Vaters gewesen, der einen Malerfachbetrieb in Mendig besitze, beschrieb Klein die Hintergründe. Beraten ließ sich die Familie ebenso von einem Installateur aus Koblenz, Kölner Fachleuten für Elektrik sowie dem Energieberater und Gebäudegutachter Wolfgang Rösler. Der Rheinbacher Unternehmer berichtete, bei Familie Klein auf Menschen gestoßen zu sein, „die noch viel mehr gemacht haben, als ich ihnen vorgeschlagen hatte“. Die Weitsicht hinter der Sanierung habe bei der Energie nicht aufgehört.

„So zu bauen, ist sicherlich um einiges teurer.“

Das Ergebnis aller Maßnahmen, zu denen auch Dachdämmung, Dreifach-Verglasung und eine solarthermische Anlage zählten, sei ein „tolles energetisch saniertes Haus“. Der überschüssige Strom könne sogar ins Netz abgegeben werden. Rheinbachs stellvertretender Bürgermeister Markus Pütz dankte der Familie für ihr Engagement: „So zu bauen, ist sicherlich um einiges teurer.“

Bei möglichst viele städtischen Gebäuden soll künftig nachhaltig gebaut werden, so Pütz. Bei der neu zu errichtende Schule in Flerzheim etwa wird mit Holz gebaut. In Bebauungsplänen soll Photovoltaik und Fassadenbegrünung bereits festgelegt werden. Vater Otmar Klein bezifferte die Kosten des Umbaus gegenüber der Rundschau auf 300.000 Euro. Fördergelder für Einzelmaßnahmen habe es auch gegeben, für die Heizung beispielsweise 4000 Euro. Ziel sei gewesen, „ein Haus zu bauen, das möglichst wenig Kosten verursacht“. Wichtig sei das besonders im Rentenalter, wenn weniger Geld zur Verfügung stehe. Gebaut worden sei auch möglichst barrierefrei mit einer schwellenlose Terrasse, elektrischen Schiebetüren und ebenerdiger Dusche.

Das Klimapaten-Netzwerk  wurde 2010 gegründet, ihm gehören über 150 Paten an. Anliegen der Gemeinschaft ist, Menschen zusammenzuführen, die sich freiwillig in ihrem Betrieb, im Privathaus für den Klimaschutz einsetzen und dafür investiert haben. Seit 2011 wird jährlich ein Mitglied geehrt, das sich besonders innovativ engagiert hat.

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