Rheinbacher AutorIn „Der kleine Kölner“ ermitteln drei Frauen in Köln

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Paul Schaffrath neu

Eine spannende Mörderjagd in Köln legt Paul Schaffrath mit seinem neuesten Krimi vor. 

Rheinbach – Paul Schaffrath hatte Lust auf neue Figuren. Nach fünf Kriminalfällen mit dem sprachversessenen Kommissar Krüger, an dessen Ende sein Vorname verraten wird und die Geschichte auserzählt ist, war es Zeit für ein frisches Ensemble, fand Schaffrath.

Drei starke Frauen sind nun die Hauptfiguren in „Der kleine Kölner“, dem aktuellen Krimi des Rheinbacher Autors, der durchaus weiß, dass literarische Mörderjagden mittlerweile ganz überwiegend von Frauen gelesen werden.

Ungeklärte Todesfälle in den 1970er Jahren

In „Der kleine Kölner“ ermittelt sein altersgemischtes weibliches Trio in merkwürdigen Todesfällen: Ein Polizeitaucher ertrinkt im Rhein, ein Feuerwehrmann verbrennt in einer Schrebergartenkolonie und ein toter Archäologe wird bei Ausgrabungen vor dem Kölner Rathaus gefunden. Für die Kripo und Hauptkommissarin Britta Mangold (45) eine schier unlösbare Aufgabe.

Dann aber ergibt sich im Gespräch mit ihrer Freundin Hannah, einer jüngeren Goldschmiedin, ein Hinweis auf die Verbindung zwischen den Toten. Ein vierter Mord wird immer wahrscheinlicher und es ist ein Mediziner, der um sein Leben fürchten muss.

Unterstützung erhalten die beiden Frauen von einer pensionierten Kriminalkommissarin, die in ihrer aktiven Zeit vergeblich versucht hat, zwei Morde aufzuklären, und nun Parallelen entdeckt. Die Spur führt in die Vergangenheit und zum Aufenthalt einer Gruppe Kölner Schüler Mitte der 1970er Jahre in einem Kinderheim im Teutoburger Wald, der von einem düsteren Geheimnis überschattet ist, das 50 Jahre später tödliche Folgen hat.

Autor ist Erfinder des „Rheinbacher Glasdolchs“

Winrich C.-W. Clasen, Jahrgang 1965, schreibt seit 2011 unter dem Pseudonym Paul Schaffrath und veröffentlichte vier Bonn-Krimis mit dem Kommissar Krüger, einen Köln-Krimi und einen, der in der Provence am Mont Ventoux spielte. Er gibt außerdem wissenschaftliche Bücher aus den Bereichen Theologie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft heraus und ist der Erfinder des „Rheinbacher Glasdolchs“, der 2017 erstmals verliehen wurde.

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Diesen Literaturpreis haben sich die internationalen Bestsellerautoren Peter James, Val McDermid und Jussi Adler-Olsen und der Stuttgarter Wolfgang Schorlau, ein Spezialist für politische Kriminalromane, persönlich in Rheinbach abgeholt. „Der kleine Kölner“ entstand 2020, mit der Veröffentlichung hat Clasen aber bis jetzt gewartet, um nach dem Abebben der Pandemie auch wieder Lesungen oder ein Krimidinner anbieten zu können.

Gisbert Haefs gab wichtigen Ratschlag

Seit seinem Krimidebüt mit „Der Bonner Fenstersturz“ (2015) hat er Stil und Inhalt seiner Romane immer weiter ausgefeilt. Er ließ sich dabei vor allem vom Rat des langjährigen Freundes und bekannten Bob Dylan-Übersetzers Gisbert Haefs aus Bad Godesberg leiten, einfach so viel wie möglich zu schreiben.

„Inzwischen habe ich soviel Zutrauen zu mir, dass ich weiß, wenn ich eine Geschichte angefangen habe, dann bringe ich sie auch zu Ende“, sagt der Autor, „manchmal muss ich mich selbst überraschen lassen“ In „Der kleine Kölner“ verbirgt auch seine Kommissarin ein düsteres Geheimnis, das Stoff für eine vielversprechende Fortsetzung bietet.

„Der kleine Kölner“, 356 Seiten, cmz-Verlag Rheinbach, 17 Euro

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