Erstes FC-TrainingAuch die Nummern-Posse meistert Davie Selke cool

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1. FC Köln, Training, von links:Timo Hübers,  Davie Selke (1. FC Köln)

FC-Neuzugang Davie Selke (r.) im Trainings-Duell mit Timo Hübers

Davie Selke ist am Dienstag ins Mannschaftstraining des 1. FC Köln eingestiegen. Die Rückennummer-Posse um Anthony Modeste meistert der neue FC-Stürmer professionell.

Über 200 Fans waren am Dienstagvormittag zum Geißbockheim gekommen, um das Training des 1. FC Köln und vor allem die erste Einheit des neuen Stürmers zu sehen: Davie Selke stieg ins Mannschaftstraining ein. Nach der rund 100-minütigen Einheit, in der der Neuzugang körperlich voll auf der Höhe wirkte und im Abschlussspiel zwei Treffer erzielte, schrieb der 27-Jährige fleißig Autogramme und stand für Fotos parat.

Zudem meisterte die Neuverpflichtung von Hertha BSC auch eine etwas kuriose Situation: Zwei junge FC-Fans hatten ein Trikot von Kölns früheren Torjäger Anthony Modeste mit Selkes Namen überklebt und hielten dazu ein Pappschild mit der Aufschrift „DS 27: The real 27! Willkommen beim FC“ hoch. Eine Anspielung auf die bizarre Reaktion von Anthony Modeste, der allem Anschein nach beleidigt ist, dass sein Nachfolger seine alte Rückennummer 27 erhalten hat und dies via Instagram auch kundtat. Selke, der die 27 einst ebenfalls bei Werder Bremen getragen hatte, wusste aber offenbar um die entstandene Brisanz des Themas und verhielt sich nach der Einheit professionell. Er unterschrieb nicht auf dem Transparent und erklärte dies den Anhängern sogleich.

FC-Verantwortliche bleiben locker

Auch Christian Keller schaute beim ersten Mannschaftstraining von Selke aufmerksam zu. Über die Rückennummer-Posse konnte der Sport-Geschäftsführer eher lachen: „Für mich ist die 27 eine ganz normale Nummer und wenn die beiden Spielern Glück bringt, ist das in Ordnung. Wir haben beim Abschied nicht festgelegt, dass die Nummer nicht mehr vergeben wird.“

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Für den Sportchef sind ganz andere Sachen entscheidend. Er ist froh, dass der dringend gesuchte Angreifer jetzt da ist: „Wir hatten ein klares Profil, wollten einen klassischen Neuner. Da gibt es in Deutschland nicht so viele, das hat auch die Nationalmannschaft gezeigt. Davie ist einer, der unser Profil ausfüllen kann. Wir hatten den Eindruck, dass er richtig motiviert ist, sich noch mal beweisen möchte. Insofern ist unsere Entscheidung sehr klar auf ihn gefallen.“

Keine weiteren Neuzugänge geplant

Weitere Neuzugänge werden in dieser Wechselperiode wohl nicht zum FC kommen, jedenfalls ist laut Keller kein weiterer Transfer geplant: „Wir wollten einen Neuner holen – das haben wir jetzt gemacht. Ich würde nie nie sagen. Vielleicht verletzt sich noch jemand. Aber geplant ist nicht, noch etwas zu machen.“ Bisher soll auch noch kein Spieler auf den FC mit einem Wechsel-Wunsch zugekommen sein. „Ich sehe jetzt auch nicht die Notwendigkeit, warum sich jemand verändern möchte“, fügte Keller hinzu.

Selke-Debüt und neuer Gegner

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) wird Selke sein Debüt für den FC geben, wenn dieser im Franz-Kremer-Stadion auf den Zweitliga-Zweiten Hamburger SV trifft. Das Duell dürfte eine echte Bewährungsprobe und Standortbestimmung für die Mannschaft und auch für Selke sein. In der Generalprobe am 14. Januar für den Bundesliga-Auftakt eine Woche später gegen Werder Bremen bekommt es die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart allerdings mit einem anderen Kontrahenten zu tun: Da der eigentlich vorhergesehene Gegner Beerschot V.A. am 15. Januar ein Nachholspiel gegen Deinze zu absolvieren hat, mussten die Belgier für den Test absagen. Doch der FC hat schnell einen Ersatz gefunden, der ebenfalls aus Belgien kommt: Gegner ist nun Lommel SK, der Test wird um 14 Uhr im Franz-Kremer-Stadion angepfiffen.

Trainer Steffen Baumgart hofft, dass danach Neuzugang Selke auch gut in die Mannschaft und sein Spielsystem integriert ist. Und dies ganz gleich, welche Rückennummer der neue Stürmer trägt. Schmunzelnd fügte der frühere Bundesliga-Angreifer Baumgart an: „Ich hatte als Spieler in Rostock schon die Nummer 27, bevor wir darüber diskutieren, wem hier die Nummer wirklich gehört.“

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