Florian Wirtz steht vor einem Wechsel von Bayer 04 Leverkusen zum FC Liverpool - und der 1. FC Köln wittert einen Millionensegen.
„Prüfen das genau“Offene Fragen um FC-Beteiligung an Wirtz-Millionen

Liverpools Ibrahima Konate (l) und Leverkusens Florian Wirtz kämpfen um den Ball.
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Die Verhandlungen zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem FC Liverpool um einen Wechsel von Superstar Florian Wirtz (22) auf die Insel sind in vollem Gange. Am Montag bestätigte Simon Rolfes den Kontakt zwischen den Klubs. „Dass es konkretes Interesse von Liverpool gibt, ist klar. Es gibt aber im Moment keinen weiteren Stand“, sagte Bayers Sportgeschäftsführer.
Transferinsider Fabrizio Romano berichtete von einem ersten Angebot des englischen Meisters mit einem Sockelbetrag um 100 Millionen Euro plus Bonuszahlungen. Leverkusen möchte rund 150 Millionen Euro mit dem Transfer erlösen, hat dabei auch die Rückendeckung der Bayer AG für eine harte Verhandlungslinie.
Beim 1. FC Köln weckt die Personalie Florian Wirtz seit Jahren große Emotionen. Der Transfer wird als einer der größten Fehler in der Personalpolitik des FC eingestuft. Im Januar 2020 war der damals 16-Jährige für eine kleine Ablösesumme plus Ausbildungsentschädigung in sechsstelliger Höhe nach Leverkusen gewechselt. Wirtz, der zu Beginn seiner Zeit bei der Werkself auch vier Spiele für die A-Junioren bestritt, unterschrieb bei Bayer 04 erst einen Fördervertrag, der dann an seinem 18. Geburtstag am 3. Mai 2021 zu einem Lizenzspielervertrag wurde.
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Wirtz-Wechsel: Sogar 7,5 Millionen Euro für den FC?
Nun steht die Frage im Raum, inwieweit Köln an einem Weiterverkauf des Nationalspielers nach Liverpool partizipieren würde? „Mindestens 1,5 Prozent der Summe, die bei einem möglichen Wechsel von Florian Wirtz fließen wird, würde aufgrund der Ausbildungsjahre beim FC bei uns ankommen. Maßgeblich sind dafür die Ausbildungsjahre, wie in den Regelungen zum Solidaritätsbeitrag klar beschrieben. Bei solchen Summen prüfen wir das natürlich besonders genau“, sagte Kölns Geschäftsführer Philipp Türoff im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Am Sonntagabend hatte der „geissblog“ berichtet, dass der 1. FC Köln bis zu 7,5 Millionen Euro verdienen könnte, sollte ein Wechsel für 150 Millionen über die Bühne gehen. Bei internationalen Transfers greifen zwei Fifa-Mechanismen, um auszubildende Klubs finanziell zu unterstützen. Zunächst gibt es eine Ausbildungsentschädigung, die auf den Trainingskosten des aufnehmenden Vereins basiert. Bayer Leverkusen und Liverpool fallen beide in die erste Kategorie, müssten in der Theorie somit einen Betrag von 90.000 Euro für jedes Trainingsjahr von Wirtz beim 1. FC Köln zahlen.
Die zweite Fifa-Regularie ist der so genannte Solidaritätsmechanismus, der besagt, dass fünf Prozent der Transfersumme nach einem Schlüssel unter den aus- und weiterbildenden Klubs des Spielers aufgeteilt werden müssen. Für die Ausbildung in den Jahren 12 bis 16 sind das die von Türoff genannten 1,5 Prozent – also 2,25 Millionen Euro bei einem Transfervolumen von 150 Millionen. Ob der Klub argumentieren kann, dass er auch auf die restlichen 3,5 Prozent Anspruch hat, bleibt abzuwarten.