Stimmen zum FC-SpielBaumgart geht auf Kohr und Schiedsrichter los – „Gelbe habe ich mir verdient“

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Kölns Trainer Steffen Baumgart ist außer sich an der Seitenlinie.

Kölns Trainer Steffen Baumgart ist außer sich an der Seitenlinie.

Der 1. FC Köln trennt sich von Mainz mit einem 1:1. In der Schlussphase wurde es hitzig. Mittendrin: FC-Trainer Steffen Baumgart.

Sekunden nach dem Schlusspfiff konnte Steffen Baumgart nicht mehr an sich halten. Wütend stapfte der FC-Coach in Richtung des Mainzer Mittelfeldmannes Dominik Kohr. Von seinen Spielern aufgehalten erreichte der 51-Jährige aber nicht jenen Gastspieler, den er ins Visier genommen hatte. Angesichts der Bilder könnte der 29-Jährige damit eine Menge Glück gehabt haben - so wütend hat man den stets emotionsgeladenen FC-Trainer selten gesehen.

Dem Wutausbruch ging ein Foulspiel von Kohr an Jan Thielmann kurz vor Ende der Partie voraus. Der Mainzer Spieler hatte den eingewechselten FC-Youngster mit offener Sohle getroffen und sich anschließend noch über eine angebliche Theatralik des Kölners beschwert. Das ließ Thielmann nicht auf sich sitzen und es kam zum hitzigen Handgemenge.

Kölns Trainer Steffen Baumgart (l) liefert sich nach der Partie ein Wortgefecht mit den Mainzer Spielern Andreas Hanche-Olsen und Dominik Kohr (r).

Kölns Trainer Steffen Baumgart (l) liefert sich nach der Partie ein Wortgefecht mit den Mainzer Spielern Andreas Hanche-Olsen und Dominik Kohr (r).

Aufgebracht stürmte Baumgart nach dem Spiel, welches mit 1:1 zu Ende gegangen war, auch auf den Schiedsrichterassistenten zu, gestenreich imitierte der FC-Trainer einen Tritt. Dass Kohr für sein Foul in der hitzigen Schlussphase nur Gelb gesehen hatte, war für ihn unverständlich.

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Steffen Baumgart zum Spiel: Mainz hat das in den ersten 20 Minuten richtig gut gemacht. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so verhindert hat, dass wir überhaupt nach vorne gekommen sind. Wir haben 25 Minuten gebraucht um wirklich im Spiel zu sein.

Baumgart zum Gegentreffer: „Das Tor haben wir uns gefangen, als Davie (Selke) noch nicht wieder auf dem Feld war. Da haben wir uns zu weit zurückgezogen, weil wir einer weniger waren. Der Rückstand war zu dem Zeitpunkt aber verdient. Und dann haben wir das gemacht, was wir am besten können: Einfach mal mutig sein, klar  sein und Torchancen erarbeiten. Es war ein sehr intensives Spiel. Man hat beiden Mannschaften angesehen, dass sie hier viel wollten. Am Ende nehmen wir den Punkt mit.“

Baumgart zu seiner Gelben Karte: „Der Schiedsrichter hat nichts mit dem Ausgang des Spiels zu tun gehabt. Aber was mich am meisten stört: Mittlerweile ist es so, dass einer foult und es kriegen beide Gelb. Der Gefoulte und der, der foult. Und wenn der, der foult ein gelbwürdiges Foul macht und danach noch eine Rudelbildung provoziert, und dann beide Spieler bestraft werden, dann geht mir das einfach barbarisch auf den Zünder. Dafür habe ich mir meine Gelbe Karte heute auch redlich verdient. Dazu stehe ich auch. Aber sowas stört mich einfach, weil es keine Bewertung der Situation ist. Und das ist leider oft so.“

Linton Maina: „Tut mir für die Mannschaft extrem Leid“

Angreifer Linton Maina über seine vergeben Großchance: „Ich war verwundert, dass ich so allein vor dem Torwart bin. Ich nehme dann glaube ich einen Kontakt zu viel. Es tut mir für die Mannschaft extrem Leid, dass sie sich nicht belohnen konnte. Das Problem war die Chancenverwertung. Auch wegen mir. Wenn wir die Dinger reinmachen, gehen wir als Sieger vom Platz.“

Abwehr-Chef Timo Hübers: „Die Anfangsphase haben wir verschlafen. Danach haben wir aber alles reingeworfen und das Spiel immer weiter in die gegnerische Hälfte verlagert. Wenn wir unsere Chancen nutzen, gehen wir auch als Sieger vom Platz. So ist es ein Punkt, der uns hilft, es hätten aber auch drei sein können.“

Torschütze Dejan Ljubicic: „Ich freue mich über das Tor, aber leider haben wir nicht gewonnen. Die ersten 15 Minuten war Mainz besser, danach haben wir die Zweikämpfe gewonnen, nach vorne gespielt und gute Möglichkeiten gehabt, das zweite Tor zu erzielen. Wir wollten den Sieg, am Ende ist es nur ein Punkt, jetzt möchten wir in Hoffenheim gewinnen.“

Christian Keller: „Eher zwei verschenkte Punkte“

FC-Geschäftsführer Christian Keller: „Ich bin mit der Leistung nach dem Rückstand zufrieden, in der zweiten Hälfte müssen wir die Partie für uns entscheiden. Nach einer guten Leistung sind es deshalb eher zwei verschenkte Punkte als ein gewonnener Punkt.“

Mainz-Sportdirektor Martin Schmidt bei Sky zur hitzigen Schlussphase: „Es wurde beidseitig provoziert und hochgepusht. Da war nichts Böses drin. Anhand der Großchancen hatten wir nicht mehr als ein Tor verdient. Die Kölner waren am Ende die etwas gefährlichere Mannschaft.“

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