Seit mehr als fünf Jahren saß der „Blonde Engel“ auf keiner Trainerbank mehr. Mit seiner zweiten Ehefrau lebt er im Süden.
FC-Legende und WeltstarWas macht eigentlich Bernd Schuster?

Waren ein Erfolgsgespann: Bernd Schuster und seine erste Ehefrau und Managerin Gaby Schuster. (Archivfoto)
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Bernd Schuster ist einer der genialsten Fußballer, die je das Trikot des 1. FC Köln getragen haben. Gleichzeitig war der begnadete Mittelfeldspieler einer der sperrigsten Charakterköpfe der deutschen Fußballelite, die ihm besonders in der deutschen Nationalmannschaft zum Verhängnis wurde.
Seit seiner Entlassung als Trainer des chinesischen Klubs Dalian Yifang im Februar 2019 ist der gebürtige Augsburger nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Ab und zu versucht sich der „Blonde Engel“ als TV-Experte, die meiste Zeit verbringt der 65-Jährige aber mit seiner zweiten Frau Elena Blasco in Madrid.

Bernd Schuster im Geißbock-Trikot. (Archivfoto)
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Bernd Schuster lebt mit seiner zweiten Ehefrau in Madrid
In der spanischen Hauptstadt genießt der Europameister von 1980 mit der spanischen Juristin und ihren beiden Kindern Victoria und Bernd seinen Ruhestand. Er verbringt viel Zeit unter der spanischen Sonne auf dem Golfplatz und organisiert hin und wieder Benefizturniere.

Macht einen zufriedenen Eindruck: Bernd Schuster mit seiner zweiten Ehefrau Elena Blasco. (Archivfoto)
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Der Glauben spielte für Bernd Schuster immer schon eine wichtige Rolle. 2007 bestätigte er gegenüber dem „Spiegel“, dass er der religiösen Bewegung „Christliche Wissenschaft“ angehöre. „Ich möchte gar nicht daran denken, wie das hier in Madrid alles wäre, wenn ich die Religion nicht hätte. Egal ob evangelisch, katholisch oder Christliche Wissenschaft – wichtig ist der Halt“, erklärte er damals.
Bernd Schuster überwarf sich mit dem DFB – Europameister 1980
Unter Trainer Hennes Weisweiler ging Schusters Stern 1978 beim 1. FC Köln auf. Bereits mit 19 Jahren debütierte der Mittelfeldregisseur in der deutschen Nationalmannschaft, die er ein Jahr später zum EM-Titel führte. Bei der EM-Endrunde in Italien 1980 wurde er zum besten Spieler gewählt.
Danach überwarf er sich mit Bundestrainer Jupp Derwall und anderen DFB-Funktionären. „Ich hatte nur Probleme mit Trainern, die keine Persönlichkeit hatten“, begründete er in einem „Spiegel“-Interview seine Differenzen. Gerade einmal 21 Länderspiele konnte der Ballkünstler für das DFB-Team verbuchen.
Auf Vereinsebene konnte der Ausnahmekönner zahlreiche Erfolge feiern und dabei auch üppige Gehälter einstreichen. Nach zwei Jahren am Geißbockheim im Kölner Stadtwald wechselte der launige Pferdeliebhaber zum FC Barcelona in die spanische Liga. Bei den Katalanen hatte er die Ehre, an der Seite von Diego Maradona zu kicken. Bis zum Tod des Argentiniers pflegte Bernd Schuster ein gutes Verhältnis mit dem Weltstar.
Diego Maradona und Bernd Schuster waren dicke Freunde beim FC Barcelona
Insgesamt acht Spielzeiten wirbelte er im Camp Nou, bevor er zu den Königlichen von Real und Atlético Madrid wechselte. 1993 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte noch drei Jahre für den FC-Rivalen Bayer Leverkusen. Seine Karriere beendete er 1997 in Mexiko bei UNAM Pumas.

Der junge Bernd Schuster im Trikot des FC Barcelona. (Archivfoto)
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Eine wichtige Rolle während seiner aktiven Zeit spielte Schusters erste Ehefrau Gaby Schuster, ein ehemaliges Fotomodell. Ähnlich wie Bodo Illgner ließ sich Bernd Schuster von seiner Ehefrau managen. 2011 ging die Ehe aber in die Brüche, es folgte die Scheidung. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Nicht nur zum DFB hatte Bernd Schuster, dessen Instagram-Account rund 32.000 Menschen folgen, immer ein schwieriges Verhältnis, auch mit seiner Familie gab es immer wieder Streit. Im Rahmen eines DFB-Pokalspiels der Werkself beim FC Augsburg kam es zur Versöhnung mit seiner Familie. Auch mit dem DFB konnte er seinen Frieden schließen – und wurde 2022 in die Hall of Fame des deutschen Fußballs in Dortmund aufgenommen.
Nach seiner aktiven Karriere begann Schuster 1997 seine Trainerlaufbahn bei Fortuna Köln und später beim 1. FC Köln. International bekannt wurde er als Trainer von Real Madrid, mit dem er 2008 die spanische Meisterschaft und den Supercup gewann. Weitere Stationen seiner Trainerlaufbahn waren unter anderem der FC Getafe, Beşiktaş Istanbul und der FC Málaga sowie in China. Und nach sechs Jahren ohne Trainerjob deutet derzeit nichts auf eine Rückkehr ins Trainergeschäft hin. (mbr)