Zuletzt trugen im Test gegen Fortuna Köln zwei unerwartete FC-Profis die Kapitänsbinde, doch das soll keine Tendenz für seine kommende Entscheidung gewesen sein, sagt Lukas Kwasniok.
Kapitänsfrage beim 1. FC KölnEin bisschen „Kokolores“

Lukas Kwasniok mit FC-Kapitän Timo Hübers auf dem Trainingsplatz in Bad Waltersdorf
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Bad Waltersdorf Zur Sommervorbereitung gehört stets die Suche nach einem Spielführer. Lukas Kwasniok hatte zu Beginn der Testspielsaison erklärt, dass Timo Hübers, der bisherige Amtsinhaber, zwar ein Kandidat sei. Doch nichts steht fest. „Stellt die Frage in vier Wochen noch mal. Ich mache mir jetzt ein Bild von der Mannschaft. Dass natürlich Jungs, die schon ein paar Schlachten geschlagen haben, dafür infrage kommen, ist klar. Dazu gehört Timo Hübers, das steht außer Frage“, sagte der Trainer vor der Partie gegen Bergisch Gladbach (7:1).
Allerdings hatte er auch in Betracht gezogen, Torhüter Marvin Schwäbe das Kapitänsamt anzutragen. Es spreche jedenfalls aus seiner Sicht nichts dagegen, einem Torhüter die Binde zu geben, obwohl der je nach Spielsituation einen eher weiten Weg zum Schiedsrichter hat. Aus Kwasnioks Sicht ist der Einfluss des Kapitäns „im Alltag, in der Kabine“ ohnehin wichtiger als auf dem Platz. Daher könne er sich einen Keeper durchaus vorstellen.
Die Jungs machen sich einen Spaß daraus. Wer die Binde zum ersten Mal trägt, darf etwas in die Mannschaftskasse zahlen
Der Test gegen Fortuna Köln lieferte keine Antworten auf die Kapitänsfrage. In der ersten Halbzeit führte Joel Schmied die FC-Profis aufs Feld, nach dem Seitenwechsel amtierte Verteidiger Julian Pauli. Eine schleichende Ablösung von Timo Hübers bedeute das aber nicht. Im Gegenteil seien solche Schlussfolgerungen „Kokolores“, sagte Kwasniok. „Die Jungs machen sich einen Spaß daraus. Wer die Binde zum ersten Mal trägt, darf etwas in die Mannschaftskasse zahlen.“ Die Motivation der Spieler sei, „dass sie jetzt schon ein paar Groschen einnehmen für eine Abschlussfahrt oder eine Winterfeier“, erläuterte Kwasniok.
Dass Pauli erstmals die Kapitänsbinde zum FC-Trikot tragen durfte, hatte einen weiteren Grund: Der Verteidiger feierte am Freitag seinen 20. Geburtstag. „Statt ein Geschenk zu bekommen, durfte er in die Kasse zahlen“, erklärte Kwasniok fröhlich. Der Juli ist ein guter Monat für Kölner Führungsspieler: Am Sonntag wurde Timo Hübers 29, was die FC-Fans auf der Tribüne zu einem Ständchen animierte.
Der Kölner Kader hat sich nach der zweiten Trainingswoche verändert, sechs Spieler blieben in Köln: Sargis Adamyan und Florian Dietz sind vorerst nicht mehr eingeplant und sollen sich Zeit nehmen, ihre weitere Karriere zu planen. Die Nachwuchsspieler Emin Kujovic, Malek El Mala, Neo Telle und Fayssal Harchaoui werden vorerst mit der U21 trainieren. Die Offensivspieler Etienne Borie und Youssoupha Niang reisten allerdings mit nach Österreich, ebenso Torhüter Luis Hauer.
Nach den Eindrücken des jüngsten Tests gegen Fortuna Köln war es Kwasniok ein Anliegen, dass Bewegung in den Kader kommt. Said El Mala, Eric Martel und Jan Thielmann sind nach den Einsätzen mit ihren Nationalmannschaften nun beim Team. Sebastian Sebulonsen wurde noch rechtzeitig verpflichtet, um ins Trainingslager zu reisen. „Dann kristallisiert sich eine Hierarchie heraus, die wird sich auch im Vergleich zur vergangenen Saison verändern. Die einen kämpfen um ihren Platz, die anderen wollen ihn behalten. Es ist aber auch nach dem Trainingslager nichts in Stein gemeißelt“, sagt Kwasniok.