Der neue Vorstand dürfte noch in diesem Jahr Thomas Kessler befördern und den Vertrag mit Philipp Türoff verlängern.
Kölner GeschäftsführungFC klärt wohl noch vor Weihnachten zwei wichtige Personalien

Arbeiten seit einigen Jahren beim FC zusammen: Geschäftsführer Philipp Türoff (l.) und Sportdirektor Thomas Kessler
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Im Wahlkampf hatte auch der später gewählte Vorstand Sportdirektor Thomas Kessler die Beförderung zum Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln versprochen. Das war Mitte September, und er versprach das auch – aber gewiss nicht nur – vor dem Hintergrund des starken Saisonstarts des Bundesliga-Aufsteigers, an dem auch die von Kessler getätigten Neuverpflichtungen erheblichen Anteil hatten.
Als sich der neue Vorstand nun am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte, waren nicht wenige davon ausgegangen, dass aus dem Versprechen auch Fakten werden. Vizepräsident Ulf Sobek beließ es aber – zumindest öffentlich – bei einer Wasserstandsmeldung: „Wir sind im intensiven Austausch, doch zunächst stehen die strukturellen Themen im Vordergrund. Wir sind in sehr guten, zielführenden Gesprächen.“
1. FC Köln: Neue Vertragslaufzeiten jeweils bis 2028
Doch die sollen bald zum Abschluss gebracht werden. Wie diese Zeitung erfuhr, könnten noch vor Weihnachten gleich zwei Personalien auf einmal verkündet werden: nicht nur die Beförderung von Kessler (39) in die Geschäftsführung, sondern auch die Verlängerung des Vertrags mit Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff (49). Und zwar jeweils bis 2028. Kessler bis 30. Juni 2028, Türoff bis Ende 2028. Passend dazu läuft auch der Kontrakt des Marketing-Geschäftsführers Philipp Liesenfeld (39) bis Juni 2028. Auch im Gemeinsamen Ausschuss soll es diesbezüglich keine Widerstände geben und seine Zustimmung als sicher gelten. In den vergangenen Jahren kommunizierte der Verein nicht mehr die Vertragslaufzeiten seiner Geschäftsführer.
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Noch sind aber letzte Details zu klären. Kessler, der vor der Saison noch vom alten Vorstand zum Sportdirektor ernannt und mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet worden war, musste vorerst für sich die Frage beantworten, ob er überhaupt in die Geschäftsführung will. Die durch die Gesellschafterversammlung bestellte Geschäftsführung leitet die Geschicke der Kapitalgesellschaft des FC, da geht es dann auch um Haftungsfragen. Kessler hat für sich die Frage aber klar beantwortet und insistiert auf die (ihm versprochene) Beförderung, die mit einer Anhebung seines Gehalts verbunden sein dürfte.
Frage der Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
Und was Kessler noch wichtiger ist: Ihm geht es um Kompetenzen, Verantwortlichkeiten die klar geregelt sein müssen. Dem Vorstand um Präsident Jörn Stobbe hat der langjährige FC-Torwart seine Vorstellungen umfangreich dargelegt. Der ehrgeizige, zupackende Kessler möchte, dass beim FC wieder vermehrt der Sport und der Leistungsgedanke im Vordergrund steht, der in den vergangenen Jahren auch im Zuge der Sanierung des Klubs nicht immer den Stellenwert hatte, den Kessler begrüßt hätte.

Voraussichtliches Geschäftsführer-Trio der FC-Zukunft (v.l.): Thomas Kessler, Philipp Türoff, Philipp Liesenfeld
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Türoff, seit Januar 2022 und somit seit knapp vier Jahren beim FC im Amt, soll sich ebenfalls einen längeren Verbleib in Köln vorstellen können. Und dies mittlerweile auch, obwohl der alte und ihm nahestehende Vorstand, der ihn eingestellt hatte, Geschichte ist. In Geschäftsführer-Verträgen beim FC gibt es ein Jahr vor Vertragsende für gewöhnlich eine so genannte „Sprechklausel“, damit sich beide Seiten über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit austauschen können. Türoffs Vertrag läuft in einem Jahr Ende 2026 aus. Mit einem auslaufenden Kontrakt in sein letztes Vertragsjahr zu gehen, ist sicher nicht in Türoffs Interesse und dürfte auch nicht in dem des Klubs sein.
Öffentlich äußern wollten sich Türoff und Kessler nicht. Mit dem neuen Vorstand haben die beiden und Liesenfeld einige Gespräche geführt, es scheint zu funktionieren. Untereinander harmoniert das Trio, das seit mehreren Jahren miteinander arbeitet (Liesenfeld ist seit 2012 für den FC tätig) und sich gut ergänzt, ohnehin.

