Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Unfassbar intensives Spiel“1. FC Köln mit 1:0-„Heimsieg“ in Hoffenheim

4 min
Ein Fan des 1. FC Köln hält am 3. Oktober in Hoffenheim ein bengalisches Feuer in der Hand.

Ein Fan des 1. FC Köln hält am 3. Oktober in Hoffenheim ein bengalisches Feuer in der Hand.

Rund 12.000 FC-Fans hatten den Weg in die Sinsheimer Arena gefunden und feierten den 1:0-Erfolg ihres Teams.

Von einem Kölner Block zu sprechen, wäre am Freitagabend eine Untertreibung gewesen. Als die Spieler des 1. FC Köln nach dem 1:0 (1:0)-Sieg über die TSG Hoffenheim ihren Sieg feierten, tanzte das halbe Stadion mit ihnen. Mit einer kämpferisch überragenden Leistung hatten die Kölner nach zuletzt zwei Niederlagen bei einem ihrer Angstgegner gewonnen und die Punkte acht bis zehn dieser Saison eingefahren. Es war eine imponierende Leistung vor großartiger Kulisse, gekrönt vom Siegtreffer durch das 19-jährige Ausnahmetalent Said El Mala.

Der Teenager, in diesem Sommer von Viktoria Köln aus der Dritten Liga gekommen, narrte mit seinem Solo in der 16. Minute weite Teile der Hoffenheimer Mannschaft und markierte bei seinem Startelf-Debüt seinen zweiten Saisontreffer. Zwar gerieten die Kölner gegen die vor allem in der Offensive edel besetzten Kraichgauer immer wieder unter Druck. Doch sie hielten stand – und wenn einmal etwas durchkam, stand Torhüter Marvin Schwäbe am Samstag zuverlässig bereit.

Kollektiver Jubel der Kölner nach dem Sieg in Sinsheim.

Kollektiver Jubel der Kölner nach dem Sieg in Sinsheim.

„Es war ein unfassbar intensives Spiel“, sagte Lukas Kwasniok später: „Wir haben gewusst, dass Hoffenheim uns alles abverlangen würde. Wir konnten im Umfang dagegenhalten, hatten aber Probleme, die Intensität mitzugehen. Obwohl wir gut verteidigt haben, hatten wir ein paar Momente zu überstehen“, sagte der Kölner Trainer.

Heimspiel in Sinsheim

Rund 12.000 FC-Fans hatten den Weg in die Sinsheimer Arena gefunden. „Wir brauchen Sie auch, Gott sei Dank sind sie alle gekommen“, sagte Kwasniok vor dem Anpfiff. „Heimspiel“, stellte der neue FC-Präsident Jörn Stobbe beeindruckt fest.

Kwasniok überraschte mit einer neu formierten linken Seite, wenngleich zu sagen war, dass der Kölner Trainer längst niemanden mehr überrascht, wenn er seine Mannschaft von einem Spieltag zum nächsten umstellt. Zwei Startelf-Debütanten berief er am Freitag, Said El Mala und Dominique Heintz begannen in Sinsheim. Kristoffer Lund war beim 1:2 gegen Stuttgart ebenfalls nur eingewechselt worden. „Said hat mir die Entscheidung abgenommen“, sagte Kwasniok und verwies nicht nur auf die starken Leistungen, wenn der 19-Jährige von der Bank kam. Im Abschlusstraining habe El Mala drei Tore erzielt, das habe er als Zeichen genommen.

In der sechsten Minute ließen die Kölner einen ersten Abschluss durch die Mitte zu. Über Asllani und Lemperle kam der Ball zu Damar, der frei schießen konnte, doch Schwäbe tauchte stark ins Eck.

El Mala mit Siegtreffer den 1. FC Köln – Zwayer zieht Elfmeter zurück

Das Kölner Abschlusstraining hatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, daher ist nicht überliefert, welcher Art El Malas Tore gewesen waren. Klar ist: Viel schöner als der Treffer, den er in der 16. Minute erzielte, konnte keines davon gewesen sein: Nach Martels Ballgewinn zog der Teenager mit dem Ball am Fuß über die linke Seite los, ließ nacheinander Burger, Hranac und Hajdari stehen, während Avdullahu von Glück reden konnte, dass er nicht mehr in den Zweikampf kam – er wäre gewiss ebenfalls ausgespielt worden. Durch die Beine von Nationaltorwart Oliver Baumann versenkte El Mala zum 1:0, ein prächtiger Moment.

Hoffenheim hatte viel Ballbesitz und in der Offensive einige Spieler, die etwas damit anzufangen wussten. Doch die Kölner zeigten keine Furcht, schalteten nach Ballgewinnen schnell um und suchten den direkten Weg nach vorn. Dass Sebulonsen im Rücken Räume für Touré ließ, war Teil des Plans – Johannesson eilte jeweils zur Hilfe.

Einmal allerdings schlüpfte der Ivorer durchs Kölner Abwehrnetz – Eric Martel flog herbei und blockte den Schuss. Schiedsrichter Zwayer entschied zunächst auf Handelfmeter, nahm den Strafstoß dann aber zurück, weil der Kölner den Arm am Körper angelegt hatte. Korrekt entschieden.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte musste Schwäbe ein weiteres Mal reagieren, diesmal parierte er gegen Asllani, wieder flog er nach links. Es war eine schwierige erste Halbzeit gegen eine gerade offensiv herausragend besetzte Hoffenheimer Mannschaft, die jederzeit in der Lage schien, die Kölner Abwehr zu entblößen.

Doch abgesehen von Touré, der nicht müde wurde und dessen Schuss in der 51. Minute Joel Schmied überragend blockte, hatten die Gastgeber kaum wirklich klare Torszenen. Stattdessen kam vor allem Kaminski stark auf, der in der Schlussviertelstunde mehrere Gelegenheiten hatte, die Partie im Konter zu entscheiden. So mussten die FC-Fans weiter zittern, „aber so sind wir: Wir machen es gern spannend“, sagte Dominique Heintz nach dem Schlusspfiff im Kabinentrakt des Stadions, während die Kölner auf den Rängen noch immer feierten.

Hoffenheim: Baumann - Coufal, Hranac, Hajdari, Bernardo (90. Prass) - Avdullahu (65. Prömel), Burger - Damar (70. Kramaric), Touré - Lemperle (65. Bebou), Asllani (70. Moerstedt)

1. FC Köln: Schwäbe - Schmied, Hübers, Heintz (72. Özkacar) - Sebulonsen, Martel, Johannesson (84. Huseinbasic), Lund Hansen (84. Krauß) - Thielmann (46. Ache), S. El Mala (72. Maina) - J. Kaminski

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 30.150 (ausv.)

Tor: 0:1 El Mala (16.).