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Über 10.000 Fans begleiten FCKölner Heimspiel-Atmosphäre in Sinsheim

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Feurige Stimmung im Kölner Block beim 1:1 des FC im Februar 2024 in Sinsheim

Szene-Insider erwarten sogar 12.000 bis 13.000 Kölner Anhänger am Freitag in der Partie bei der TSG Hoffenheim. Bülter fehlt im Duell beim Ex-Klub.

„Normal ist das nicht. Danke an dieser Stelle.“ Lukas Kwasniok zeigte sich am Mittwoch angetan, als der Trainer des 1. FC Köln erfuhr, wie viele Fans den Bundesliga-Aufsteiger zum Auswärtsspiel am Freitag (20.30 Uhr/Sky) bei der TSG Hoffenheim begleiten werden. Die offizielle Auskunft: 8000. Doch Insider aus der Fanszene gehen von ganz anderen Zahlen aus: Sie rechnen mit mindestens 12.000 bis 13.000 Kölner Anhängern, die in Sinsheim am Feiertag dabei sein werden. Aus Gründen.

Für den Bundesliga-Aufsteiger ist es das erste Auswärtsspiel der Saison, bei dem die breite Masse Karten für ein Auswärtsspiel erwerben konnte. Die Fan-Teilhabe in Sinsheim hält sich bekanntlich in engen Grenzen. Nachdem beim ersten Heimspiel der TSG bereits rund 13.000 Fans von Eintracht Frankfurt in der 30.150 Zuschauer fassenden PreZero-Arena die Hessen vor Ort angefeuert gedrückt hatten, waren es beim zweiten dann rund 10.000 Anhänger von Bayern München.

Und beim FC waren nicht nur die Tickets für den Gästeblock sofort vergriffen, sondern binnen kürzester Zeit nach Start des freien Vorverkaufs auch die an den Gästebereich angrenzenden Blöcke ausverkauft. Für das Duell am Freitagabend gab es am Mittwoch lediglich noch Stehplatzkarten in der Südkurve der Hausherren, die allerdings auch nur an die Interessenten gehen, die sich als TSG-Fans ausweisen können. Heimspiel-Atmosphäre für den FC in Hoffenheim: Die Arena in Sinsheim wird in großen Teilen in Rot und Weiß erstrahlen.

1. FC Köln: Werdender Vater Marius Bülter ist weiterhin verletzt

In diese Stimmung im Duell an alter Wirkungsstätte wäre auch Marius Bülter gerne eingetaucht. Doch der FC muss nach der Partie gegen Stuttgart (1:2) auch am Freitag auf den bis dato so formstarken Neuzugang wegen einer Adduktorenreizung verzichten. Jetzt kommt noch eine andere Besonderheit dazu: Bülters Frau erwartet ein Kind. „Ihm geht's gut, er wird Papa“, sagte Kwasniok. Doch während der Routinier familiäres Glück erwartet, läuft es gesundheitlich weniger gut. „Für Freitag sieht es nicht gut aus. Er wird auf gar keinen Fall dabei sein“, stellte der Kölner Trainer klar. Bülter fehlt folglich in der Partie bei seinem Ex-Klub, für den er in den vergangenen zwei Spielzeiten in insgesamt 63 Pflichtspielen aufgelaufen war, bis er sich im Sommer dem FC anschloss.

Ersetzen wird Bülter am Freitag erneut Ragnar Ache. Die Frage ist nur, wie lange das der Fall sein wird. Bei seinem Startelf-Debüt gegen Stuttgart war für den Stürmer nach 62 Minuten Schluss, für ihn kam Kölns Offensiv-Juwel Said El Mala in die Partie. Für Neuzugang Ache reicht es allem Anschein nach konditionell noch nicht für einen längeren Einsatz. „Er hat so gut wie jede Trainingseinheit mitgemacht, das war in der Vergangenheit aber nicht so. Wir haben eine Sorgfaltspflicht gegenüber dem Spieler, dass er uns auch dauerhaft zur Verfügung steht“, erklärte Kwasniok.

Ragnar Ache bedingt einsatzbereit

Auf die Frage, warum Ache nicht länger spielen könne, entgegnete der 44-Jährige: „Ragnar ist einsatz- und spielfähig. Dennoch ist es ein Unterschied, ob du ihn 30 Minuten reinwirfst oder eines Tages 90. Wir müssen sensibel mit der Thematik umgehen, aufgrund der Dinge, die in der Vergangenheit waren. Ich will nicht riskieren, dass er sich in der 84. Minute einen Faserriss holt“, sagte Kwasniok über den in der jüngeren Vergangenheit verletzungsanfälligen Angreifer, der aus Kaiserslautern nach Köln wechselte.

Zum Wiedersehen kommt es erstmals mit Tim Lemperle. Der war in der vergangenen Saison einer der Kölner Aufstiegsgaranten, entschied sich aber bereits frühzeitig anstelle der Verlängerung seines auslaufenden Vertrags beim FC für einen ablösefreien Wechsel zur TSG Hoffenheim. „Er ist ein guter Spieler. Ein Tiefgänger, der Hoffenheim guttut. Ein guter Fußballer, der die letzte Linie immer bedroht. Er kann marschieren und ist ein Sinnbild für die großen Veränderungen in Hoffenheim. Er ist aus ihrer Sicht ein perfekter Transfer. Wir müssen schauen, dass wir ihn am Toreschießen hindern“, lobte Kwasniok den langjährigen Kölner, der vor allem mit Fisnik Asllani in der Offensive sehr gut harmoniert.

Letzterer freut sich übrigens wie ein kleines Kind auf die Partie gegen Köln. „Dafür hat man angefangen Fußball zu spielen: Flutlicht, Freitagabend, 20.30 Uhr, Bundesliga. Das ist, glaube ich ein Traum jeden jungen Spielers“, sagte Asllani, dem möglicherweise nicht bewusst war, das seine Mannschaft mindestens mit einem „halben Auswärtsspiel“ rechnen muss.

Nach zwei Niederlagen sieht Trainer Lukas Kwasniok „Luft nach oben“

Das von Kwasniok angesprochen Verhindern von Gegentoren war zuletzt nicht unbedingt die Stärke des Aufsteigers, der mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien noch so hervorragend gestartet war. In den vergangenen drei Spielen kassierte der FC insgesamt acht Gegentreffer: Auf das spektakuläre 3:3 in Wolfsburg folgten mit dem 1:3 in Leipzig und dem 1:2 gegen Stuttgart auch die ersten Saisonniederlagen. Kein Beinbruch, befand Kwasniok: „Als Sportler gewinnst du mal und verlierst mal. Wir haben bisher sieben Punkte. Da ist noch Luft nach oben. Jetzt werden wir versuchen, die nächsten fünf Spiele noch mal ein bisschen erfolgreicher zu gestalten.“ Doch als Aufsteiger sei es eben wahrscheinlicher, zweimal hintereinander zu verlieren als zweimal zu gewinnen. „Wir gehen damit nicht entspannt um, weil wir grundsätzlich immer gewinnen wollen. Aber es gehört zum Bundesliga-Alltag dazu.“

Der neue Kölner Trainer schilderte dann, dass er nach dem Stuttgart-Spiel mit seiner Familie nach Hause gelaufen sei und dabei zwar nicht auf glückliche, aber auf „extrem freundliche, zuvorkommende“ Menschen gestoßen sei. „Sie haben sich bedankt für die Art und Weise, wie die Jungs auf dem Platz marschieren. Wenn die Jungs alles geben, dann traue ich mich auch nach einer zweiten Niederlage zu Fuß nach Hause zu gehen. Das ist ein gutes Gefühl.“

Dieses gute Gefühl wird auch durch die bedingungslose Unterstützung der FC-Fans in der Fremde verstärkt. „Dafür sind wir wieder ungemein dankbar. Und wir versuchen, ihnen etwas zurückzugeben“, sagte Kwasniok, für den es nach seiner zuletzt vierjährigen Tätigkeit beim SC Paderborn eine neue Erfahrung darstellen dürfte. Denn auf die Unterstützung von 12.000 bis 13.000 Fans konnte der Coach zuvor höchstens bei Heimspielen der Ostwestfalen bauen.