Uth vor Rückkehr nach KölnStruth arbeitet an ablösefreiem Wechsel

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Mark Uth im Juni 2020 am Geißbockheim 

Köln – Volker Struth hat in diesen Wochen mehr zu tun als er erwartet hatte. Die Branche war davon ausgegangen, dass der Transfermarkt erst nach der EM in Bewegung geraten würde, und tatsächlich tut sich wenig. Doch trotz des ruhigen Marktes hat Volker Struth gut zu tun. Nach den großen Transfers von Julian Nagelsmann und Dayot Upamecano im Frühjahr zum FC Bayern wechselte nun einer seiner Nationalspieler von Schalke zu Hertha BSC: Mittelfeldmann Suat Serdar.

Zwar schaffte es der Kölner Spielerberater, zum Spiel der deutschen Mannschaft gegen Frankreich am Dienstagabend ein paar Gäste zu begrüßen. Doch in der zweiten Wochenhälfte hofft er, nach Serdars Wechsel weiteren Transfer zum Abschluss zu bringen: Mark Uth würde in der kommenden Saison gern wieder für den FC spielen. Der Vertrag des 29-Jährigen beim Absteiger Schalke 04 läuft noch ein Jahr, leisten kann sich Schalke dieses eine Jahr allerdings eher nicht. Uths Grundgehalt auf Schalke ist unabhängig von der Liga, der Offensivmann würde also auch in der Zweiten Liga sehr gut verdienen.

Uth verzichtet auf Gehalt

Geld, das weder Schalke noch Köln haben. Weil aber Uth unbedingt in seine Heimatstadt zurückkehren möchte, wäre er bereit, auf einen großen Teil seiner bisherigen Einkünfte zu verzichten. Einen gewissen Ausgleich verspräche sich der Spieler, indem er in Köln einen Zweijahresvertrag unterschriebe. Inklusive Leistungsprämien käme Uth dann auch beim FC auf seine Kosten – und wäre vor allem wieder zu Hause.

Die Vertragsmodalitäten sind seit vergangener Woche geklärt: Die Kölner Gremien haben zugestimmt, auch der Spieler ist einverstanden. Ein Haken bleibt jedoch: Uth darf nur nach Köln zurück, wenn Schalke auf eine Ablöse verzichtet. Rouven Schröder, der neue Sportchef der Königsblauen, hat zum Auftakt seiner Schalker Zeit kein Geld zu verschenken, allerdings setzen die Kölner darauf, dass Uth unbedingt zum FC will – und wohl kaum bereit wäre, für einen anderen Klub auf Geld zu verzichten. Von einem Klub, der Uth voll bezahlen muss, gäbe es ebenfalls keine Ablöse.

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Es liegt also an Struth, seinen Mandanten ablösefrei aus Gelsenkirchen zu holen und Steffen Baumgart einen Abschluss-starken Spieler zu verschaffen, der im Kölner Kader bislang fehlt. Dem Trainingsauftakt der Schalker blieb Uth jedenfalls fern. Zunächst soll seine Zukunft geregelt sein.

Dass ein Spielerberater sich für seinen Mandanten einsetzt, ist kein Sonderfall. In Köln schwingt jedoch mit, dass Struth zuletzt auch aus dem Verein von einzelnen attackiert worden war, nachdem er die FC-Verantwortlichen im „Kölner Stadt-Anzeiger“ dafür kritisiert hatte („Märchenland“), die Realitäten des Profifußballs abzulehnen. In einer Umfrage des „Express“ hatte Struth für seine Aussagen jedoch breite Zustimmung erhalten – mehr als 80 Prozent der Teilnehmer hatten ihm vollständig oder in Teilen beigepflichtet. „Transfers wie den von Mark zu ermöglichen, ist mein Geschäft. Das tue ich gern – vor allem für den 1. FC Köln, an dem ich ebenso hänge wie Mark Uth.“

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