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Kommentar

Neuer FC-Trainer
Zwei Siege in der Schlussphase – Kwasnioks Plan geht auf

Ein Kommentar von
3 min
dpatopbilder - 24.08.2025, Rheinland-Pfalz, Mainz: Fußball: Bundesliga, FSV Mainz 05 - 1. FC Köln, 1. Spieltag, Mewa Arena. Trainer Łukasz Kwasniok (r, 1. FC Köln) reagiert beim Tor zum 0:1. Foto: Torsten Silz/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Trainer am Anschlag: Lukas Kwasniok jubelt nach dem späten Kölner Treffer von Marius Bülter zum 1:0-Sieg in Mainz.

Der 1. FC Köln hat seine ersten beiden Pflichtspiele ganz spät für sich entschieden. Dafür gibt es Gründe.

Die ersten beiden Pflichtspiele des 1. FC Köln in dieser Saison verdeutlichten im besonderen Maße, wie eng im Profifußball Erfolg und Misserfolg beieinander liegen können. Hätte Eric Martel im Pokal in Regensburg in der siebten Minute der Nachspielzeit den Ball nicht derart perfekt getroffen und der Jahn nicht etwas mitgeholfen, der FC hätte beim Drittligisten bereits die Segel streichen und den ersten großen Dämpfer hinnehmen müssen.

Und hätte Tom Krauß am ersten Liga-Spieltag in der 60. Minute den Mainzer Anthony Caci im Strafraum nur einen Tick härter getroffen, ein Elfmeter gegen den FC wäre die Folge gewesen und der anschließende Platzverweis gegen Paul Nebel nach dessen Notbremse wäre zurückgenommen worden.

1. FC Köln mit perfektem Start

Doch der Konjunktiv interessiert schon wenige Stunde nach dem Abpfiff bekanntlich keinen mehr, er wird allerdings in die Analyse des Kölner Trainers Lukas Kwasniok einfließen. Seine Mannschaft feierte mit zwei Siegen zumindest von den Ergebnissen her den perfekten Start. Und diese Erfolge waren dann doch keine reinen Zufallsprodukte, sondern sie wurden erzwungen. Durch Intensität, Stabilität, Mentalität und den Glauben an die eigene Stärke bis zum Schluss.

Und was sich bereits deutlich gezeigt hat: Der FC besitzt jetzt einen deutlich tieferen Kader, den die Kölner in der Bundesliga allerdings auch benötigen. Kwasniok kann im Spielverlauf personell nachlegen, die runderneuerte Mannschaft hat für einen Aufsteiger eine mehr als ordentliche Substanz und bietet dem Coach Optionen.

1. FC Köln: Den Gegner müde bearbeiten, dann zuschlagen

Dessen Plan war in Mainz aufgegangen. Die Rheinhessen, die am Montag- und Donnerstagabend noch im Einsatz gewesen waren, kamen für die Kölner natürlich zum perfekten Zeitpunkt. Doch das hätte dem FC wohl nichts gebracht, wenn er sich nicht von Anfang an gewehrt und den Gegner müde bearbeitet hätte.

Kwasniok setzte dabei – wie angekündigt – von Beginn an nicht unbedingt auf seine besten Fußballer, doch auf die für das Spiel vermeintlich beste Startelf. Als sein Team dann in Überzahl war, brachte er Ragnar Ache, Said El Mala, Cenk Özkacar, Luca Waldschmidt und Florian Kainz und damit mehr Offensivpower und Kreativität. In Regensburg war Stürmer Ache als doppelter Vorlagengeber entscheidend, in Mainz schlug Waldschmidt die perfekte Flanke, die Marius Bülter zum 1:0-Sieg in der 90. Minute einköpfte.

Der Trainer lebt dabei die Intensität, die er von seiner Mannschaft erwartet, am Spielfeldrand selbst vor und treibt sie immer wieder emotional an. Er sendet damit auch die richtigen Signale an seine Spieler.

Spielerisch und im Offensivspiel hat der FC definitiv noch Luft nach oben. Aber die Grundtugenden stimmen schon einmal. Die zwei Siege sollten dem Aufsteiger Sicherheit geben. Der kommende Gegner Freiburg, der 1:3 gegen Augsburg verlor, scheint in der aktuellen Verfassung auch keine unüberwindbare Hürde zu sein. Und so könnte vor der ersten Länderspielpause aus dem sehr ordentlichen sogar ein richtig guter Start werden, der die deutlich verbesserte Grundstimmung, die am Geißbockheim überall zu spüren ist, weiter befeuern würde.