ARD und ZDFVerstärkte Streaming-Nutzung kann Absturz der TV-Quoten nicht erklären

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Das gemeinsame ARD-ZDF-WM-Studio für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar auf dem Gelände des Zweiten auf dem Mainzer Lerchenberg.

Das gemeinsame ARD-ZDF-WM-Studio für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar auf dem Gelände des Zweiten auf dem Mainzer Lerchenberg.

Die TV-Quoten sind bei der Fußball-WM in Katar für die ARD und das ZDF bislang enttäuschend. Immerhin verzeichnen die öffentlich-rechtlichen Sender verstärkten Zugriff auf die Streaming-Angebote.

Im Gegensatz zu den gefallenen TV-Quoten hat die Nutzung der Live-Streams im Internet bei der Fußball-WM in Katar nach Angaben der ARD und des ZDF im Vergleich zur WM 2018 stark zugenommen. Wichtig sei bei der Gesamtbetrachtung des Interesses an der WM, auch die gestiegene Livestreaming-Nutzung zu berücksichtigen, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. „Viele Menschen haben, auch aufgrund der frühen Anstoßzeit, das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Japan im Stream bei „sportschau.de“ und in der ARD Mediathek verfolgt“, erklärte er.

Die Zahlen seien zwar nicht 1:1 mit den Zuschauerzahlen im TV vergleichbar, „sie geben aber dennoch einen wichtigen Hinweis auf das Gesamtinteresse“. Nach ARD-Angaben vom Freitag waren die Streams auf „sportschau.de“ und in der Mediathek etwa 12,5 Millionen Mal abgerufen worden. Dies sei ein deutlicher Anstieg zur WM 2018, genaue Vergleichszahlen lagen aber nicht vor. Auch beim ZDF wurde ein stärkerer Zugriff auf die Streaming-Angebote festgestellt. In der Mediathek seien die Abrufzahlen der Event-Livestreams jedoch „im Vergleich stark gestiegen“, sagte WM-Teamchef Christoph Hamm.

Auch andere Spiele im Vergleich mit weniger Interesse

Die verstärkte Streaming-Nutzung kann den Absturz der TV-Quoten von ARD und ZDF bei der umstrittenen WM in der Wüste weder ausgleichen noch damit allein erklären. Das 1:2 des DFB-Teams am frühen Mittwochnachmittag gegen Japan hatten sich beispielsweise nur 9,230 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer in der ARD angeschaut. Das hatte einen Marktanteil von 59,7 Prozent ergeben. Bei der WM vor vier Jahren in Russland hatten das Erste und das ZDF in den drei Gruppenspielen des DFB-Teams im Schnitt jeweils mehr als 25 Millionen Menschen erreicht.

Die Live-Übertragung des Brasilien-Sieges gegen Serbien am Donnerstag im ZDF war bis dahin erst das dritte Spiel der Fußball-WM in Katar, bei der mit 5,019 Millionen Menschen die Fünf-Millionen-Marke übersprungen wurde. Zum gleichen Zeitpunkt der WM in Russland vor vier Jahren hatte es bereits mehrere Partien mit Zuschauerzahlen von mehr als zehn Millionen gegeben. Die Telekom, die alle Spiele der WM in Katar überträgt, veröffentlicht keine Zahlen. (red, dpa)

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